Neustadt Passionsmusik vom Barock bis zur Gegenwart

Neustadt. In ihrem diesjährigen Karfreitagskonzert rückt die „Neustadter Stiftskantorei“ mit Werken des Norwegers Knut Nystedt (Jahrgang 1915) und der Russin Sofia Gubaidulina (Jahrgang 1931) Passionsmusik zweier zeitgenössischer Komponisten in den Mittelpunkt. Ihnen werden Werke des 17. Jahrhunderts – von Heinrich Schütz, Johann Michael Bach und Matthias Weckmann – gegenübergestellt. Zudem steht mit Rudolf Mauersberger (1889–1971) ein Komponist des 20. Jahrhunderts auf dem Programm.

Die Stiftskantorei wird dabei gleich zwei Vertonungen des Klagelieds „Wie liegt die Stadt so wüst“ singen, in dem der Prophet Jeremia die Zerstörung des Tempels von Jerusalem betrauert – eine des Barockkomponisten Matthias Weckmann und die berühmte A-cappella-Trauermotette von Rudolf Mauersberger, mit der der Leiter des Dresdner Kreuzchores die Zerstörung der sächsischen Hauptstadt in der Bombennacht vom 13./14. Februar 1945 verarbeitete. Auch zwei Anrufungen des Kreuzes werden in dem Konzert einander gegenübergestellt: „O Crux“ von Nystedt und „In Croce“ für Violoncello und Bajan/Akkordeon von Gubaidulina. Die Russin ist schon seit 1963 als freischaffende Komponistin tätig. Nachdem ihre kompositorische Tätigkeit in der Sowjetunion jedoch ständigen Repressalien unterlag, übersiedelte sie 1992 nach Deutschland und lebt seitdem in der Nähe von Hamburg. Einen weiteren Schwerpunkt wird das „Stabat Mater“ Nystedts für Chor und Violoncello solo bilden. Von Nystedt erklingt außerdem „Immortal Bach“, eine Klangstudie für Chorgruppen, die bereits vor zwei Jahren einmal beim Karfreitagskonzert der Stiftskantorei zu hören war. Schließlich stehen noch von Johann Michael Bach „Ach, wie sehnlich wart ich der Zeit“, eine Aria für Sopran-Solo, und von Heinrich Schütz die Motette „Herzlich lieb hab ich dich“ auf dem Programm. Zusammen und im Wechsel mit der Stiftskantorei unter der Leitung von Bezirkskantor Simon Reichert musizieren die Gesangssolisten Gunta Smirnova (Sopran) und Christopher Jung (Bariton) sowie die Instrumentalisten Juliane Flaksman (Violoncello) und Hans Maier (Akkordeon). An barocken Streichinstrumenten werden Anna Melkonyan und Rafayel Ter-Sahakyan sowie die Musiker des „Sestina Consorts Basel“ zu hören sein.

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