Neustadt Oldie-Torwart hier, junges Talent da

Daniel Neu (links, hier im Kopfballduell mit Hauke Hentschel, der dabei die Kapitänsbinde verliert) traf dreimal für Königsbach
Daniel Neu (links, hier im Kopfballduell mit Hauke Hentschel, der dabei die Kapitänsbinde verliert) traf dreimal für Königsbach gegen den VfL.

«Neustadt.» Die wenigen Zuschauer, die sich zum Nachholspiel der Fußball-A-Klasse Rhein-Mittelhaardt zwischen dem TSV Königsbach und dem VfL Neustadt eingefunden hatten, sahen zwar sieben teils toll herausgespielte Tore, aber ansonsten fußballerische Magerkost. Ein Platzverweis war der negative Höhepunkt. Dem neuen Königsbacher Trainergespann konnte das aber egal sein: Der TSV siegte mit 5:2.

Ein großer Qualitätsunterschied war nicht zu erkennen, aber dafür ein beträchtlicher beim Alter der Torhüter: So nominierte TSV-Trainer Niko Hatoupis den 49 Jahre alten AH-Schlussmann Stephan Koppenhöfer, während beim VfL der in der Winterpause von Türkgücü Neustadt gekommene 18-jährige Ethem Özkökk zwischen den Pfosten stand. VfL-Coach Thomas Wünstel bezeichnet ihn als großes Talent. „Stephan hat einmal mittrainiert und genießt mein volles Vertrauen“, teilte Hatoupis, der den früheren Verbandsligaspieler Peter Ohlinger als neuen Cotrainer präsentierte, mit. Weder am Königsbacher Oldie noch am jungen VfL-Schlussmann lag es, dass so viele Tore fielen. Die Gastgeber gingen nach einer Unachtsamkeit der VfL-Abwehr durch David Deluse mit 1:0 in Führung (12.). Überraschend fiel nur zwei Minuten später das 1:1, als Patrick Dörzenbach ein tolles Zuspiel aus dem Mittelfeld verwertete. „Eigentlich unverdient“, gab Wünstel zu. Der zum Saisonende ausscheidende VfL-Trainer verfolgt die Auftritte seines Teams inzwischen fast mit stoischer Ruhe. „Wenn einige Spieler keine Lust mehr haben und ich Leute, die in dieser Saison noch kein einziges Mal trainiert haben, aufstellen muss, weil es keine Alternative gibt, bringt das nichts mehr“, meinte er. Ein Doppelschlag von Daniel Neu und erneut Deluse (40., 41.) schien die Vorentscheidung zu bringen. Aber der VfL überraschte erneut, indem der im Winter nach glücklosem Gastspiel bei der TSG Deidesheim an die Haidmühle zurückgekehrte Ulrich Donfack nach Pass von Mohammed Abdrabo das 2:3 erzielte. Nach der Pause tat sich lange nichts, bis Abdrabo nach einer Tätlichkeit die Rote Karte sah (78.). „Dass er zuvor von einem Königsbacher geschlagen worden war, hat der Schiedsrichter nicht gesehen“, ärgerte sich Wünstel. Neu stellte mit seinen Toren zwei und drei, darunter ein raffiniert getretener Handelfmeter, die Weichen endgültig auf Sieg. Wohlwollend nahmen beide Teams den 1:0-Sieg der TSG Deidesheim beim ESV Ludwigshafen zur Kenntnis: Wenn aus der Bezirksliga kein Team in die A-Klasse absteigt, kann in Letzterer sogar der vorletzte Tabellenplatz, den der VfL Neustadt belegt, zum Klassenverbleib reichen. So spielten sie TSV Königsbach: Koppenhöfer - Goldmann, Altrock, Engelskircher, Zöll - Ferdinand, Buschlinger, Weiner, Dietzen - Neu, Deluse. VfL Neustadt: Özkökk - Patino Ley, Amankwaa, Marek Dörzenbach, Patrick Dörzenbach - Violan, Hentschel, Donfack, Shukeirik (25. Abdrabo) - Okumose, Vacaru. Tore: 1:0 Deluse (12.), 1:1 Patrick Dörzenbach (14.), 2:1 Neu (40.), 3:1 Deluse (41.), 3:2 Donfack (45.), 4:2, 5:2 Neu (79., 89. Handelfmeter); Rote Karte: Abdrabo (VfL, 78.); Beste Spieler: Deluse, Neu - Donfack, Okuomose; Zuschauer: 50; Schiedsrichter: Götte (Framersheim)

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