Neustadt Ohne Helm geht nichts

Die Dirtbike-Bahn in Kirrweiler ist voll in Ordnung. Das finden nicht nur die Jugendlichen, die die Anlage am Edenkobener Weg eifrig nutzen, sondern auch die Erwachsenen, die mitgeholfen haben, sie zu bauen. Dass die Bahn sicher ist, hat ein Beauftragter der Dekra, einer Expertenorganisation, bescheinigt. Um Unfällen vorzubeugen, ist eine Tafel mit Sicherheitshinweisen installiert worden.

Die Dirtbike-Bahn, die Jugendliche nach eigenen Vorstellungen angelegt haben, ist teils für Jüngere und Anfänger, teils für ältere und versierte Fahrer gedacht. So gibt es einen eigenen Parcours für Kinder und einen mit höheren Schwierigkeitsgraden, mit Schanzen und Hügeln. Ein Sicherheitsingenieur der Dekra hat die Bahn mehrmals genau in Augenschein genommen, hat sie auf Unzulänglichkeiten und Sicherheitskriterien kontrolliert. Ein ausführlicher Prüfbericht ist der Gemeinde zugegangen, wie Ortsbürgermeister Rolf Metzger informiert. Demnach hat der Sachverständige in Sachen Lage, Zugänglichkeit, Abgrenzung zur Straße, Sauberkeit, Bepflanzung und Ruhemöglichkeiten „keine Beanstandungen“. Die Mängel, „abstehende Holzplanken und Planken, die nur mit einer Schraube fixiert sind“, seien inzwischen behoben, teilt Metzger mit. Positiv bewertet der Dekra-Mann die Tafeln mit den Sicherheitshinweisen. Einer der obersten Grundsätze besagt, dass das „Befahren auf eigene Gefahr“ erfolgt. Dies bedeutet, dass die Gemeinde bei einem Unfall keine Haftung übernimmt. Kinder dürfen die Anlage nur unter Aufsicht von Erwachsenen nutzen. Vorgegeben ist die Richtung, in der gefahren wird. Fußgänger oder Zuschauer haben sich von den Parcours fernzuhalten. Im Winter oder nach schweren Regenfällen sollte die Bahn besser gemieden werden. Sie könnte dann rutschig sein. Außerdem könnten durch die Räder Furchen entstehen. Bilden sich dennoch welche, sollten sie erst ausgebessert werden, bevor die Fahrer wieder ihre Runden drehen, rät Ratsmitglied Michael Muffang, der selbst Hand an die Bahn gelegt hat. Dass Schutzkleidung vorgeschrieben ist, versteht sich fast von selbst: Pflicht ist, einen Helm zu tragen, Protektoren an Ellbogen und Knien sollten nicht fehlen. Außerdem sollten die Jugendlichen und Kinder nur Fahrräder mitbringen, die für die Dirtbike-Bahn geeignet sind. Gebeten werden die Nutzer, auf die Pflanzen zu achten und die Fläche sauber zu halten. Wenn die Winzer, deren Weinberge an die Bahn grenzen, Schädlingsbekämpfungsmittel spritzen, sollten die Biker Abstand halten oder die Bahn meiden. Natürlich haben die Jugendlichen den Wunsch, hin und wieder die Bahn zu verändern, eventuell neue Hügel zu errichten. Doch ohne Genehmigung geht das nicht, wie Muffang betont. Zunächst müsse mit Patrick Grad und Fabian Keck, die beide für die Dirtbike-Bahn zuständig sind, Rücksprache genommen werden. Erlaubt seien lediglich Ausbesserungen und „Shapen“, also in Form bringen. Dass bei der Anlage trotz Kontrolle und Bestimmungen ein gewisses Restrisiko nie auszuschließen ist, räumen die Verantwortlichen ein. Das ist aber auf dem Spielplatz, im Schwimmbad oder auf dem Sportplatz nicht anders. „Wichtig ist uns, dass die Jugendlichen Eigenverantwortung übernehmen“, betont Muffang. Und dass sie eine gesunde Selbsteinschätzung entwickeln und sich keinen Gefahren aussetzen. Dass Jüngere und Anfänger von den Erfahreneren profitieren, sei ein positiver Nebeneffekt. Gelernt werde auch, aufeinander Rücksicht zu nehmen und sich zu gedulden. Werden alle Regeln von jedem eingehalten, sollte das Biken reibungslos klappen. Wenn doch einmal etwas passiert, können die Jugendlichen die internationale Notrufnummer absetzen, die auf der Hinweistafel steht. (giw)

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