Neustadt Ohne Centerspieler zum Arbeitssieg gezittert

91-94774781.jpg

Neustadt. Nach einem 9:8 (3:2, 1:0, 3:3, 2:3)-Heimsieg am Samstag im Stadionbad gegen Aufsteiger Poseidon Hamburg atmet Wasserball-Bundesligist SC Neustadt tief durch. Damit wurde eine schwarze Serie von einer Auswärtsniederlage und drei Heimpleiten in Folge beendet.

„Das war wichtig für die Moral“, stellte Routinier Stefan Ehrenklau erleichtert fest. Er sorgte mit dem 1:1-Ausgleichstor im ersten Viertel für etwas Ruhe im Spiel der Gastgeber. Denn erneut war die Anfangsphase schwach, und der SCN kam nicht gefährlich vor das Tor der Hanseaten. Seit Neuzugang Leon Avdic aus dem Spielbetrieb ausgestiegen ist, fehlt dem SCN ein Centerspieler, der im Angriff für Wirbel sorgt. Selbst in Überzahlsituationen gelang auch diesmal kaum etwas. Die Gäste machten es besser und kamen nach einer Zeitstrafe für Martin Görge zur 2:1-Führung. Doch Linkshänder Görge erzielte selbst den Ausgleich. In dieser Phase dirigierte SCN-Coach Davorin Golubic sein Team lautstark vom Beckenrand. Schließlich sorgte Kapitän Matthias Held für die knappe 3:2-Führung im ersten Viertel. Das zweite Viertel sah keinen Torerfolg der Gäste, sie blieben über zehn Minuten ohne Treffer. Doch auch der SCN konnte seinen Vorsprung nur um ein weiteres Tor ausbauen. Ehrenklau sah mit Überblick den freien Kristof Reinspach, der den klugen Pass zum 4:2 verwandelte. Nach der Pause kam Neustadt gar zu einem 7:4 Vorsprung, aber Hamburg steigerte sich und setzte nach. In diesen Minuten war SCN-Torwart Ivan Pisk ein starker Rückhalt und verhinderte zahlreiche Gelegenheiten. Beim Stand von 8:7 gab es eine Spielunterbrechung. Die Zeitnahme fiel aus, und so konnte weder die Angriffszeit von 30 Sekunden noch die verbleibende Spielzeit digital angezeigt werden. Schließlich gaben die Schiedsrichter die Partie handgestoppt wieder frei. Und es wurde knapp für die Gastgeber. Hamburg glich zwei Minuten vor Schluss zum 8:8 durch Philipp Barenberg aus. Dennoch blieb die Partie fair, es gab nur fünf Wasserverweise für Neustadt, Hamburg quittierte drei Hinausstellungen. Und Stefan Ehrenklau behielt den Überblick, als die Gäste die Chance zur Führung vergaben, der SCN in Ballbesitz kam und Ehrenklau als schnellster Spieler im Angriff den Ball erhielt. Nach dem 9:8 waren noch 80 Sekunden zu spielen, doch diesmal ließ der SCN keinen Treffer mehr zu. Der Hamburger Wasserballwart Lars Hinkelmann hatte keine Zeit, für eine lange Spielanalyse. Das Taxi, dass das Team zum Bahnhof bringen sollte, wartete schon: „Es fehlten bei uns drei Stammspieler, in einigen Situationen hätten wir unsere Chancen besser nutzen müssen. Es wäre mehr drin gewesen.“ SCN-Linkshänder Martin Görge hatte nach dem 7:4 erwartet, das Spiel sicher zu beenden. „Dann kamen individuelle Fehler in der Abwehr. Es war schön, Abel Müller zu sehen“, sagte Görge. Müller spielte in der vorletzten Saison für den SCN und ist jetzt Keeper in Hamburg. Stefan Ehrenklau hob die Mannschaftsleistung hervor. „Wir haben meist gut in der Abwehr gestanden. Die Tore fielen immer dann, wenn wir nicht energisch genug den Ball führenden Spieler angriffen“, sagte er. Er hoffe, dass die Mannschaft jetzt auch für die nächsten Spiele den Schalter umgelegt habe. SCN-Trainer Davorin Golubic ärgerte sich über einige dumme Abwehrfehler. Seine Mannschaft habe einige leichte Tore erhalten. Dass jetzt der Center fehle, sei ein Problem. Auf dieser wichtigen Position könne man nicht innerhalb von ein paar Tagen einen Spieler ausbilden, betonte er. Diesmal stellte er Fernando Mongrell in die zentrale Position. Der SCN hat jetzt zwar genauso wie Hamburg sechs Pluspunkte, aber das schlechtere Torverhältnis. Daher bleibt Neustadt auf Rang sechs und die Norddeutschen auf Platz fünf. So spielten sie Pisk, Brzica – Ehrenklau (2 Tore), Tummings (1), Härtel, Hummel, Reinspach (1), Mongrell (2), Mosashvili, Mijatovic (1), Glaser, Görge (1), Held (1). |kle

x