Neustadt Nur Lehnert muss sich grämen

Neustadt. Ende, aus, vorbei: Der SV Geinsheim hat den Sprung ins Achtelfinale des Fußball-Verbandspokals verpasst. Gestern Abend unterlag die Elf von Trainer Rudi Brendel ihrem Landesliga-Klassenkameraden Hassia Bingen mit 2:3 (0:0). Ausschlaggebend war die 39. Minute, als André Lehnert von Schiedsrichter Vollmar die Ampelkarte unter die Nase gehalten bekam.

Der Rechtsverteidiger des SVG langte einmal ordentlich hin und wurde von Fabian Vollmar verwarnt. Er grätschte ein zweites Mal rüde ins Gebein eines Gegenspielers und sah als letzte Mahnung den Zeigefinger des Unparteiischen. Dennoch foulte Lehnert erneut – und flog. „André ist ein aggressiver Spieler, aber er darf da nicht so hingehen, wenn er schon verwarnt ist“, sagte Rudi Brendel nach der Partie und ergänzte selbstkritisch: „Ich hätte ihn auswechseln müssen, das war auch mein Fehler.“ In nummerischer Gleichzahl hätte der SV Geinsheim gegen den Tabellenzweiten der Landesliga Ost eine reelle Siegeschance besessen. Just in jener Phase, als Lehnert die Contenance verlor, bekam der SVG gerade Zugriff auf das Spielgeschehen. Christoph Appel mit einem Distanzschuss aus 25 Metern und der von Matthias Roth wunderbar freigespielte Fabijan Theobald besaßen gute Gelegenheiten zum Führungstor. Die erste Chance hatte die Hassia besessen, doch Geinsheims Schlussmann Sven Herzog klärte gegen Gürkan Satici aus kurzer Distanz mit einem tollen Reflex; Herzog hatte den Vorzug gegenüber der etatmäßigen Nummer eins Sebastian Schindler erhalten, nicht zuletzt wegen seiner ausgezeichneten Darbietung beim 4:1-Erfolg im Pokalspiel gegen den FSV Offenbach. Nachdem Lehnert den Rasen verlassen hatte, war der SVG primär damit beschäftigt, Löcher zu stopfen und Räume zu schließen. Das gelang gegen die spielerisch hoch veranlagten Gäste nicht immer. Sovtic erzielte in der 61. Minute mit einem Flachschuss ins linke Eck das 1:0, Baltateanu (69.) und Satici (78.) ließen das 2:0 und 3:0 folgen; Wegbereiter Baltateanu stand beim dritten Tor im Abseits. In der Endphase legten die trotz des Rückstands nimmermüden Geinsheimer Zeugnis darüber ab, was hätte möglich sein können: Schien Christoph Appel mit seinem Treffer zum 1:3 in der 87. Minute allein Ergebniskosmetik zu betreiben, begann die Hassia nach Yannik Schindlers 2:3 in der zweiten Minute der Nachspielzeit zu torkeln. Eine Verlängerung war keine Illusion mehr. Unmittelbar vor dem Abpfiff feuerte der eingetauschte Simon Schneider einen gewaltigen Schuss ab – der Ball flog schnurgerade in Richtung des linken Torwinkels, doch Keeper Sebastian König brachte gerade noch die Fingerspitzen heran. Gegen einen starken Kontrahenten bot der SV Geinsheim eine ansehnliche Leistung, kämpfte bis zum bitteren Ende – und muss sich darum nicht grämen. Mit Ausnahme von Rechtsverteidiger André Lehnert ...

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