Neustadt „Nur Geld wechseln geht nicht“

Mit dem Bau von Kindertagesstätten, die an die Stadt vermietet werden, macht die städtische Tochter Wohnungsbaugesellschaft (WBG) auch einen Gewinn. „Nur Geld wechseln geht nicht. Da würde der Rechnungshof einschreiten“, erklärt Geschäftsführer Dietmar Kurz.

Wie berichtet, baut die WBG nach der Kindertagesstätte Böbig nun auch eine Kita in der Pulverturmstraße. Darüber hinaus vermietet das Unternehmen bereits die Kitas in der Martin-Luther-Straße, in der Spitalbachstraße und in Diedesfeld an die Stadt. „Wir sind eine privatwirtschaftlich organisierte Kapitalgesellschaft. Das muss kostendeckend sein, sonst reklamiert auch das Finanzamt eine verdeckte Gewinnausschüttung“, so Kurz. Die Kalkulation der Miete gehe von einer Rendite für die Investition von rund acht Prozent über 20 Jahre aus. Ein privater Investor kalkuliere vermutlich auch mit acht Prozent, aber über zehn Jahre. „Wir können uns da etwas mehr Zeit lassen“, nennt Kurz den einzigen Unterschied. Die WBG, der 2150 Wohnungen und 80 Gewerbeeinheiten gehören, hat 2013 rund eine Million Euro in die Instandhaltung investiert. Für rund 3,7 Millionen Euro wurden unter anderem weitere fünf Häuser mit 90 Wohnungen in Branchweiler saniert. Nach der Modernisierung steigt die Miete um 50 Cent pro Quadratmeter. „Wir dürften sogar um rund einen Euro erhöhen. Die 50 Cent, das ist ungefähr der Betrag, den die Mieter durch geringere Energiekosten nach der Sanierung wieder einsparen“, erläutert Kurz. Die WBG sei sich ihrer sozialen Verpflichtung, preisgünstigen Wohnraum in Neustadt anzubieten, bewusst. Vier Euro zahlen Altmieter, von denen viele seit den 60er Jahren in dem Gebäude wohnen, für den Quadratmeter in Wohnungen, die noch nicht modernisiert sind und teilweise noch einen Heizofen haben. Neumieter in energetisch sanierten Häusern überweisen 5,90 Euro. 2014 sind fast sieben Millionen Euro für die Sanierungen eingeplant, allein 2,7 Millionen Euro für die Stettiner Straße 14 bis 30 und 13 bis 15. 2015 geht es dann mit vier Gebäuden im Norden von Branchweiler weiter. Stets folgt nach der Gebäudesanierung im Jahr danach die Aufwertung des Gebäudeumfeldes. So werden demnächst in der Adolf-Kolping-Straße Gehölzbiotope angelegt, Rasenflächen eingesät und 15 Garagen gebaut. Stellplätze und Garagen bekommen stärkere Stromleitungen, um künftig Autos mit Elektroantrieb aufladen zu können. Gute Nachrichten gibt es von der Dauerbaustelle Klemmhof. Die Sanierung der Bodenplatte läuft wie geplant. Die 80 WBG-Wohnungen in dem Gebäudekomplex, der 2009 wegen dem einlaufenden Grundwasser kurzzeitig geräumt werden musste, sind alle vermietet. „Wir haben für den Klemmhof sogar eine Warteliste“, berichtet Kurz. Das liege an der guten Innenstadtlage, dem zum Teil barrierefreien Zugang sowie den günstigen Mieten von 5,25 Euro oder 5,35 Euro pro Quadratmeter.

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