Neustadt Neustadter Festspiele

Neustadts Johannes Weigert treibt den Ball in Richtung gegnerisches Tor.
Neustadts Johannes Weigert treibt den Ball in Richtung gegnerisches Tor.

«Neustadt.» Das war ein erfolgreiches Wochenende. Der SC Neustadt startete mit einem 10:5 (1:2, 2:0, 5:1, 2:2) Erfolg gegen die SG Stadtwerke München am Samstag im Stadionbad in den Doppel-Spieltag. Am Sonntag folgte gegen Tabellenführer SV Würzburg ein 9:6 (3:2, 1:1, 4:1, 1:2) Erfolg. SCN-Trainer Davorin Golubic ist seit dieser Saison wieder Cheftrainer der Wasserballer. Er war bereits vor drei Jahren Coach in Neustadt, dann folgte Janusz Gogola. Der 42-jährige Kroate blickte am Samstag entspannt auf das Aufwärmprogramm seines Teams. Weil Routinier Christoph Kuhn drei Wochen erkrankt nicht trainieren konnte, fehlte damit zwar ein „alter Hase“ im Becken, aber die sieben Nachwuchsspieler aus der U18-Mannschaft harmonierten perfekt mit den übrigen Spieler. Es dürfte die bei weitem jüngste Mannschaft gewesen sein, die je beim SCN in der zweiten Liga ins Becken stieg. Auch als die Gäste aus Bayern nach drei Minuten mit 2:0 führten und eine sehr aggressive Abwehrleistung zeigten, blieb Golubic gelassen. „Wir haben alles geübt, wir müssen es jetzt nur anwenden“, sagte er in der ersten Auszeit zu „seinen Jungs“. Schlecht war bis zur siebten Minute die Angriffsleistung, auch Überzahlspiele nach Münchner Wasserverweisen wurden nicht genutzt. Erst in der 7. Minute fiel das 1:2 durch Kapitän Matthias Held. Doch schon im zweiten Viertel ging der SCN in Führung. Danach blieb München rund 16 Minuten ohne Tor. „Jungs, die sind kaputt, wir müssen einfach schwimmen“, riet Golubic in der Viertelpause. So zog sein Team auf 8:3 davon. Die Zuschauer freuten sich über gelungene Kombinationen und das perfekte Zusammenspiel zwischen „jung und alt“. Im letzten Viertel schickte Golubic Hendrik Hummel ins Tor. Er löste Kai Ulrich ab, der wie immer ein guter Rückhalt war. Auch Hummel zeichnete sich aus. „Die Schiedsrichter waren heute sehr gut und unterbanden die Fouls der Gäste, München war zu bissig“, bilanzierte Golubic. Am Sonntag gegen Tabellenführer Würzburg waren die U18-Spieler nicht dabei, Golubic blieb nur eine Rumpfmannschaft mit neun Spielern. „Und manche konnten seit einigen Wochen nicht trainieren wie Johann Arndt und Christoph Kuhn. Es gibt heute Anti-Wasserball, wir müssen unsere Kräfte einteilen“, erklärte Golubic. Er lebt mit seiner Familie in Mainz und fährt mehrmals in der Woche nach Neustadt. An diesem Wochenende sind auch seine Söhne Tin und Noa dabei. Nur der vierjährige Leo darf nicht. „Alle drei schwimmen aber schon. Leo möchte ich aber noch nicht unbeaufsichtigt lassen“, erzählt Golubic. Und während seine Söhne planschten, sahen die Zuschauer ein überragendes Spiel des SCN. Schließlich waren die Bayern noch ungeschlagen. Doch Golubic hatte sein Team taktisch hervorragend eingestellt und sortierte von der Außenlinie immer geschickt die Abwehr. Zudem erwischte Keeper Kai Ulrich einen Sahnetag. Zunächst schüttelte Golubic den Kopf ob der ungenutzten Konterchancen seines Teams, doch im dritten Viertel besserte sich das Angriffsspiel. Vielleicht war es die Pausenansprache des Trainers, der zwar betonte „die Verteidigung steht gut“, dann aber wortreich mögliche Angriffsvarianten diktierte. Eine Schlüsselszene war der Zweikampf im dritten Viertel um den Ball. Mitko Nachev holte einen Eckball heraus, Held netzte zum 5:3 ein. Es folgten mehrere Paraden Ulrichs mit erfolgreichen Kontern und eine 9:5-Führung. „Wir haben gekämpft, clever gespielt, vielleicht hat uns München unterschätzt“, analysierte Golubic. Der Münchner Trainer Matthias Försch blieb wortkarg und wirkte angefressen: „Wir haben schlecht gespielt.“ So spielten sie Gegen München: Ulrich, Hummel - Vagts, Herrle, Guth, Weigert, Freiberger, Mongrell, Spandick, Bauer (2 Tore), Nachev (2), Schädler (1), Held (5) Gegen Würzburg: Ulrich - Kuhn, Berger, Jordan, Arndt, Roth, Weigert (2) Nachev (3), Mongrell (1), Held (3).

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