Neustadt Neustadt: René Rast und Jamie Green fahren für Team Rosberg

Der alte Wagen von Jamie Green (hier vor dem Start auf dem Norisring) hat ausgedient. Der neue Dienstwagen hat 100 PS mehr. Der
Der alte Wagen von Jamie Green (hier vor dem Start auf dem Norisring) hat ausgedient. Der neue Dienstwagen hat 100 PS mehr. Der neue Turbomotor leistet gut 600 PS.

Um die DTM-Saison 2018 endgültig abzuschließen, sind Ende des vergangenen Jahres die beiden RS5 der Piloten René Rast und Jamie Green aus dem Neustadter Team Rosberg noch nach Neuburg in die Zentrale von Audi Sport gebracht worden. Jetzt steht eine neue Ära an. Mit neuen Rennwagen. Vor allem neuen Motoren. Nach 18 Jahren hat der Achtzylindermotor ausgedient. Stattdessen sorgt ein Vierzylinder-Turboaggregat für den Antrieb. Der DTM-Saisonstart ist traditionell wieder in Hockenheim (4./5. Mai).

Nichts verändern wird sich am fahrenden Personal für die Rosberg-Truppe. Die Piloten René Rast und Jamie Green gehen in ihre dritte gemeinsame Saison für das Neustadter Team. Dies hat Audi ebenfalls kommuniziert. „Ich bin happy mit dieser Entscheidung“, sagte Rosberg-Teamchef Arno Zensen zur Bestätigung seines Fahrerduos. „Beide Fahrer wollten bleiben, ich wollte beide behalten“, sagte er. Win-win-Situation nennt sich so etwas.

Vorsätze für 2019

Ändern wollen im Jahr 2019 auf jeden Fall beide Piloten etwas. Und zwar in der Endabrechnung. Beim 36 Jahre alten Green ist dies verständlich, wird er in der Tabelle 2018 mit nur 27 Punkten als Letzter geführt. „Das ist mir vorher in meiner Karriere noch nie passiert“, sagt er. In 14 Jahren DTM war er immerhin einmal Vizemeister und dreimal Dritter geworden. Aber Letzter noch nie. Doch auch René Rast war nicht hundertprozentig zufrieden mit dem Ausgang der abgelaufenen Saison. Obwohl der 32-Jährige die Titelverteidigung nur um vier Punkte verpasst hat. „Es hat mich lange beschäftigt und war mindestens zwei Wochen in meinem Kopf“, erzählt er, „jeden Tag, jeden Abend, als ich im Bett lag.“ Immer habe er nachgedacht, was er hätte anders machen können.

"Ich fahre Rennen nicht, um Rekorde zu brechen"

Dabei war seine Saison gespickt mit Höhepunkten. Positiven wie negativen. Zum einen gab es den heftigen Unfall im dritten Rennen in der Lausitz, bei dem er sich mehrmals überschlagen hatte. Für das Rennen am darauffolgenden Sonntag hatten ihm die Ärzte ein Startverbot erteilt. Da war aber auch die Siegesserie zum Abschluss: Sechs Rennen hintereinander hat der gebürtige Mindener jeweils als Erster beendet. Das war vor ihm noch keinem Fahrer gelungen. Trotzdem sagt er: „Ich warte noch auf diesen Moment, in dem ich sage: ,Boah, was hast du da erreicht!?’“ Denn ihm seien, so ergänzt Rast, mehr einzelne Rennen in Erinnerung. „Ich fahre Rennen nicht, um Rekorde zu brechen, sondern um Rennen zu gewinnen.“

"Erst am Ende wurde es besser"

Ganz anders sah dagegen die Situation bei Jamie Green aus. Er hatte ein desaströses Jahr 2018. „Die Regeln haben sich im Vergleich zum Vorjahr stark verändert“, sagt er und meint damit die Reduzierung der Aerodynamik um etwa 25 Prozent. Deshalb hatten zu Beginn der Saison alle Audis damit zu kämpfen. „An den ersten drei, vier Wochenenden gab es große Probleme. Speziell mein Ingenieur und ich haben keine großen Fortschritte beim Set-up des Autos gemacht, weil wir nicht testen konnten“, erklärt Green. Sie hätten sich an den Daten von Rast orientiert, in die sie Einblick hatten. Doch der Fahrstil von beiden Fahrern ist zu unterschiedlich, als dass sie mit deren Abstimmung schnell fahren können. „Wir haben die Dinge nie richtig sortiert bekommen. Erst am Ende wurde es besser, aber da war die Saison vorbei“, fasst Green zusammen. Für die kommende Saison ist Teamchef Zensen jedoch zuversichtlich: „Jamie bekommen wir auch wieder hin.“ Helfen soll dabei das neue Auto: Der Turbomotor wird etwa 600 PS leisten. Die 100 PS mehr an Leistung seien deutlich spürbar, sagt René Rast, der das neue Auto schon gefahren ist. Und noch etwas ist anders, bestätigt der Meister des Jahre 2017: „Mit dem Turbo ist ein anderer Fahrstil notwendig.“

x