Neustadt Neustadt bleibt er auf jeden Fall treu

Auch mal mit RHEINPFALZ-Maskottchen Nils Nager: Hans-Jürgen Seimetz.
Auch mal mit RHEINPFALZ-Maskottchen Nils Nager: Hans-Jürgen Seimetz.

Seit 33 Jahren lebt er in Neustadt – und auch im Ruhestand wird Hans-Jürgen Seimetz seiner zweiten Heimat treu bleiben. Am Montag wird der 65-Jährige als Präsident der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Süd verabschiedet. Langeweile muss er allerdings nicht fürchten.

Vor dem Amtsantritt 2007 war der SPD-Mann Seimetz in der Stadtpolitik engagiert, hatte den Vorsitz beim SPD-Ortsverein Neustadt inne, saß im Stadtrat. Sein soziales Engagement beweist er als Mitglied des Lions Clubs, darüber hinaus schlägt sein Herz für den Verein Kurpfalz. Wären da noch die Familie und die Honorarprofessur an der Technischen Universität Kaiserslautern. Die Stadtpolitik hat er natürlich auch in den vergangenen elf Jahren verfolgt – trotz der von Amts wegen gebotenen Distanz. Die Stadt stehe nicht so schlecht da, wie es manchmal dargestellt werde, sagt Seimetz. Indes würden die Potenziale nicht genug genutzt. Doch sieht er eine Veränderung: Dass nun beispielsweise eine Landesgartenschau-Bewerbung angepackt werde, sei eine gute Sache. „Natürlich ist das schwierig, aber es sein zu lassen, nur weil es ein paar Punkte gibt, die schief gehen könnten, ist keine Lösung.“ Und selbst wenn es nicht klappe, „gibt es dann eine Planung, von der man zehren kann“. Neustadt und SGD – als Sitzgemeinde ist das Verhältnis zwischen Stadt und Mittelbehörde des Landes selbstredend ein besonderes, oft ein besonders gutes. Ein wenig gelitten hat es in jüngerer Zeit durch den Deponieskandal. Meinungsverschiedenheiten über die Umgangsart seien zwischen ihm und Oberbürgermeister Weigel aber vollständig ausgeräumt, unterstreicht Seimetz. „Ich hätte nie gedacht, dass man dort das finden könnte, was gefunden wurde“, sagt Seimetz zu dem Deponieskandal an sich. Gleichzeitig hochgekocht war die Genehmigungslage für das Abfallwirtschaftszentrum, in der Folge waren mehrere Anlagen stillgelegt worden. Dass die SGD vom Land gehalten sein könnte, den Betrieb des Abfallwirtschaftszentrums unter allen Umständen zu sichern, verweist Seimetz ins Reich der Legenden: Natürlich sei das Land froh über die Zentren, doch sei das kein Grund, ein solches zu halten, wenn dort Missstände vorlägen. Zumal Alternativen vorhanden seien, wie sich nun gezeigt habe, so der städtische Wertstoffhof für Privathaushalte. „Das war keine Drückebergerei, sondern eine Frage der Zuständigkeit“, beschreibt der SGD-Präsident, warum „seine“ Obere Naturschutzbehörde nicht den BUND-Antrag prüfen kann, die Linden auf dem Jahnplatz in Lachen-Speyerdorf unter Naturschutz zu stellen. Das sei Aufgabe der bei der Stadtverwaltung angesiedelten Unteren Naturschutzbehörde, wie überall im Land. Das habe seinen guten Grund: „Wir sind für den ganzen Süden aktiv und können nicht überall Bäume unter Schutz stellen.“ Wie berichtet, hatte die Stadt die SGD gebeten zu prüfen, im Fall der Linden einzuspringen. Als OB zu kandidieren, habe ihn übrigens nie gereizt, sagt Seimetz im Rückblick auf seinen Amtsantritt 2007. Damals war er auf Klaus Weichel gefolgt, der zum Oberbürgermeister von Kaiserslautern gewählt worden war. Zwei Jahre später stand die OB-Wahl in Neustadt an. Südwest

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