Neustadt Nachtschicht mündet in glücklichem Ende

Das Autorennen im Schummerlicht erfüllte die Erwartungen der DTM-Verantwortlichen nicht.
Das Autorennen im Schummerlicht erfüllte die Erwartungen der DTM-Verantwortlichen nicht.

«NEUSTADT.» Das Ende war versöhnlich für das Team Rosberg. René Rast beendete das Sonntagsrennen in Misano als Dritter wieder auf dem Podium, Jamie Green holte als Achter sechs Zähler. Er rückte in der Gesamtwertung des Deutschen Tourenwagen-Masters (DTM) eine Position weiter nach vorne.

Von erholsamen Tagen kann wahrlich nicht gesprochen werden in der Urlaubsregion Addriatico, wenn man Arno Zensen, den Chef des Neustadter Teams Rosberg, auf die beiden Rennen auf dem Misano World Circuit Marco Simoncelli anspricht. „Wir sind alle ziemlich platt“, sagte er gestern auf der Heimfahrt. Zum ersten Mal wurde in der DTM unter Flutlicht gefahren. Dazu kam, dass es heftig regnete. „Das Rennen war ein bisschen wie Autoscooter, denn es war extrem rutschig“, sagte René Rast nach dem Samstag-Rennen, „es gab nur eine trockene Linie und Kurven, die noch teilweise nass waren. Mit der schlechten Sicht ist es natürlich etwas Glückspiel.“ Am Samstag ging in der 13. Runde nichts mehr für beide Rosberg-Fahrer. Nachdem das Safetycar nach einem Rempler zwischen den Mercedes-Piloten Edoardo Mortara und Tabellenführer Gary Paffett das Feld zusammenführte, krachte bei Neustart BMW-Pilot Bruno Spengler Rast ins Auto. „Ich habe ein paar Schläge gekriegt und bin dann umgedreht worden“, erzählte der amtierende Meister, „und zurück auf die Strecke gerutscht. Da ist mir Jamie dann voll reingerutscht. Das ist sehr schade, denn es wären schöne Punkte gewesen.“ Darüber ärgerte sich auch Zensen: „Wir hätten am Samstag richtig gut abschneiden können, beide Fahrer waren auf Kurs Richtung Podium.“ Trost gab es auch von Audi-Motorsportchef Dieter Gass: „Schade ist, dass beide ohne Verschulden aus dem Rennen gerissen wurden. Sie waren in einer guten Position.“ Die Rosberg-Mechaniker mussten dann nach Mitternacht die Fahrzeuge wieder instandsetzen. Rasts Auto war um sechs Uhr wieder okay, die Crew am Green-Fahrzeug musste noch mal eine Stunde länger schrauben. Dabei waren die Mannen um Chefmechaniker Armin Joerß schon in der Nacht davor erst um vier Uhr aus der Garage gekommen, weil noch das Getriebe gewechselt werden musste. Dafür lief es am Sonntag gut. „Wir haben ein wenig gezockt“, sagte Zensen, der Glück hatte. Zuerst bei René Rast. „Ich hatte von Platz fünf einen guten Start und war schon Dritter, fast umgedreht wurde. Aber irgendwie ist es mir gelungen, das Auto abzufangen“, sagte er. Dabei halfen ihm die Regenreifen, auf denen fast alle Fahrer gestartet waren. Nur der spätere Sieger Joel Ericsson wagte von Anfang an, Slicks aufzuziehen. Als später die Reifenwechsel anstanden „hat René im Auto getobt“, berichtete Zensen, „bis er begriffen hat, dass er auch nach seinem Reifenwechsel immer noch vorne liegen würde.“ Der Rennfahrer beschreibt es so: „Als das Safetycar kam und ich noch nicht an der Box war, dachte ich, wir haben das Rennen verloren. Stattdessen ist es uns gelungen, noch den dritten Platz zu holen.“ Denn zu diesem Moment wurden die meisten Fahrzeuge als überrundet geführt. Und so blieb es bis zum Schluss. Ein glückliches Ende.

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