Neustadt Nach dem Schnee: Waldspaziergang nicht die beste Idee

So sieht es derzeit im Neustadter Stadtwald aus.
So sieht es derzeit im Neustadter Stadtwald aus.

Die B39 durchs Lambrechter Tal ähnelt seit Anfang der Woche dem Lager eines holzverarbeitenden Betriebs. Wie Streichhölzer reihen sich entlang der Strecke gefällte Bäume auf, mancherorts sitzt fertig geschnittenes Holz. Im Neustadter Stadtwald haben die Schneemassen ebenso für großflächigen Schaden gesorgt.

Hinter ihnen liegt ein Mammuteinsatz: Die Freiwilligen Feuerwehren in Stadt und Land, das Technische Hilfswerk, die Bereitschaftsteams der Stromversorger hatten am vergangenen Wochenende pausenlos zu tun, um der von den Schneemassen verursachten Schäden Herr zu werden. Für sie ist die meiste Arbeit getan, für andere indes ging es am Montag erst richtig los. Straßen müssen befahrbar gemacht, große Schäden im Wald beseitigt werden. Jetzt sind vor allem die Forstmitarbeiter, Dienstleister und der Landesbetrieb Mobilität gefragt.

Seit Montag haben auch die Neustadter Revierförster Klaus Burkhart und Jens Bramenkamp ihre Wälder inspiziert. Sie berichten von riesigen Schneebruchschäden: Mehr als 10.000 Bäume seien umgestürzt, vor allem im Hinterwald, wie nahe des Naturfreundehauses. Den Förstern zufolge handelt es sich um sehr viele einzelne Schäden, vor allem in Tallagen und an Hängen. Von dünnen Birken bis zu 60 Zentimeter dicken Buchen habe es ganz unterschiedliche Baumarten getroffen, da der Boden nach zwei Tagen starkem Regen durchnässt sowie weich gewesen sei. Die Last durch den Nassschnee habe dann dazu geführt, dass einige Bäume samt Wurzelteller umgekippt seien.

Vieles unpassierbar

Nach Einschätzung der Förster wird es Wochen oder sogar Monate dauern, um alle Schäden zu beseitigen. Viele Wege und Wanderpfade sind folglich noch gesperrt oder wegen liegender Bäume unpassierbar, und bis Ostern wird nicht alles geräumt sein. Die wichtigste Aufgabe sei zunächst, die Zufahrten für die bewirtschafteten Hütten und die Rettungswege zu gewährleisten, sagt Thomas Baldermann, Leiter der städtischen Umweltabteilung. Daher sei noch länger mit zugeworfenen und gesperrten Wanderpfaden und auch Waldwegen zu rechnen.

„Eine weitere Gefahrenlage besteht durch an- und abgebrochene Äste und Baumkronen, die plötzlich herunterfallen können“, beschreibt Baldermann ein besonderes Risiko für Wanderer. Weil die Schäden so großflächig seien, könne aber nicht überall abgesperrt werden. Deshalb empfiehlt der Stadtforst, den Wald aktuell zu meiden.

Alle einer Meinung

Bestätigt wird die Bilanz des Neustadter Stadtforsts von den Kollegen des Forstamts Haardt: In dessen Appell, den Wald zu meiden, werden unter anderem die Bereiche Kalmitgebiet bis Elmsteiner Tal sowie die Wälder bei Totenkopfstraße, Hellerhütte und Hohe Loog genannt. Schon am Montag hatte das Forstamt Johanniskreuz zusammen mit dem Landesbetrieb daran gearbeitet, unter anderem die Straßen in Richtung Weidenthal und Iggelbach freizuräumen. Und auch dort wird beim Besuch des Waldes dringend zu erhöhter Vorsicht geraten.

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