Neustadt Mit Körperspannung zur kleineren Kleidergröße

NEUSTADT. Monika Ritter vom SV Schöntal bietet eine Übung aus dem Pilatesprogramm an: Sie heißt „the hundred“, die Hundert. Ritter verspricht – allerdings nur bei regelmäßigem Training – einen „schönen Nebeneffekt“: „Man hat eine Kleidergröße weniger, ohne dass man an Gewicht verliert.“

Denn in ihrer Hundert-Übung geht es vor allem um Körperspannung. Zunächst legt man sich rücklings auf eine Matte – wer keine Isomatte zur Verfügung hat, kann eine dicke Wolldecke oder ein dickes Badehandtuch nehmen. „Die Arme liegen neben dem Körper“, erklärt Ritter, Sportlehrerin am Leibniz-Gymnasium. Dann werden die Beine angehoben, so dass zwischen Oberkörper und Oberschenkel, zwischen Ober- und Unterschenkel sowie zwischen Unterschenkeln und Füßen jeweils ein rechter Winkel entsteht. „Hierbei trainiert man schon die Bauchmuskeln“, weiß die Übungsleiterin. Doch sei dies nur eine Vorbereitung auf die eigentliche Aufgabe. Während die Beine also in rechten Winkeln hochgehalten werden, „atmen wir tief ein und aus“. Ritter erklärt die Übung bildlich: „Beim Ausatmen wird der Nabel quasi bis an die Wirbelsäule gezogen.“ So werde verhindert, dass man ein Hohlkreuz mache. Der Po werde angespannt. Im Pilates nenne man dies das Powerhouse (Kraftzentrum). „Im Pilates stabilisiert man immer die Körpermitte“, erzählt Monika Ritter. Pilates ist ein sanftes, aber wirkungsvolles Training für Körper und Geist, entwickelt von Joseph H. Pilates. Einzelne Muskeln werden ganz gezielt aktiviert, entspannt oder gedehnt. Doch nun geht es zur Hundert: Nach dem Ausatmen rollt man beide Schultern nach vorne. Und beide Hände werden rechts und links an den Knien vorbeigestreckt. „Die Handflächen zeigen zunächst nach oben“, sagt Ritter und beschreibt nun „die eigentliche Übung“: „Wir fangen mit den Händen an auf- und abzuwippen.“ Zehnmal mit den Handflächen nach oben, zehnmal mit den Handflächen nach unten. Jede Seite fünfmal, bis man also 100-mal mit den Armen beziehungsweise Händen gewippt hat. „Meine Turnerinnen schaffen alle die Hundert, und einige von denen sind schon über 70 Jahre alt“, spornt Ritter zum Durchhalten an. Wer allerdings weniger gut trainiert sei, solle einfach so lange wippen, wie er es aushalte. Um die Übung zu beenden, rollt man langsam Schultern und Kopf wieder auf der Matte ab und streckt nacheinander die Beine aus. Monika Ritter warnt vor einem ganz bestimmten Fehler, der Pressatmung: „Was ganz wichtig ist: Während der ganzen Übung soll man regelmäßig weiter atmen.“ Wer dauernd „the hundred“ ausübe, der entwickle eine gute Körperspannung. Ritter weiß: „Man steht dann ganz anders.“ Und entsprechend brauche man eine andere Kleidergröße. (sab)

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