Neustadt Mein Gedicht: Schillers „Glocke“ war zu lang

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„Festgemauert in der Erden. Steht die Form, aus Lehm gebrannt. Heute muss die Glocke werden, Frisch, Gesellen! Seid zur Hand. Von der Stirne heiß Rinnen muss der Schweiß, Soll das Werk den Meister loben, Doch der Segen kommt von oben.“ Das kann Peter Hinkel sofort zitieren. In der Schule hat er das ganze „Lied von der Glocke“ von Schiller auswendig lernen sollen, 19 Verse, fast 500 Zeilen. Die Schwergewichtsklasse des Auswendiglernens. „Das war mir zuviel“, gesteht er. Und habe ihm die Freude an Gedichten getrübt. Friedrich Schiller muss es seither nicht sein, seine Vorlieben gehen mehr in die Richtung des Komischen und Ironischen: Heinz Erhardt, Robert T.Odemann, Heinrich Heine. Dem Musikliebhaber Hinkel steht Heine besonders nahe, weil viele seiner Gedichte vertont wurden. Aus Heines „Buch der Lieder“ schuf Robert Schumann die „Dichterliebe“, einen Zyklus von 16 Liedern, die von der Liebe, vor allem von der unglücklichen Liebe handeln („Ich hab im Traum geweinet...“). Heute lernt Hinkel keine Gedichte mehr auswendig. „Aber ich nehme ab und zu einen Gedichtband in die Hand und lese mir Gedichte vor.“ (inki)

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