Neustadt Medconcept schickt drei Hilfstransporte in die Ukraine

Das Lachen-Speyerdorfer Unternehmen Medconcept hat zahlreiche medizinische Produkte in die Ukraine gespendet.
Das Lachen-Speyerdorfer Unternehmen Medconcept hat zahlreiche medizinische Produkte in die Ukraine gespendet.

Mit bisher drei Hilfstransporten voller medizinischer Produkte unterstützt das Lachen-Speyerdorfer Unternehmen Medconcept die Menschen in der Ukraine. Auch Krankenhäuser, Arztpraxen und Apotheken beteiligten sich mit Sachspenden. Es soll nicht bei drei Transporten bleiben.

Laut Medconcept ist der Kontakt in die Ukraine über einen deutschen Lehrer entstanden, der in der Ukraine arbeitet und bei der Hilfsorganisation Round Table 39 Weinstraße aktiv ist. Dieser sei mit dem Unternehmen freundschaftlich verbunden. Ende Februar habe er sich gemeldet und um Hilfe gebeten, da in der Gegend um Kiew die Versorgungslage für Verletzte und Verwundete sehr bedenklich sei und wichtige medizinische Materialien fehlten.

„Es war für uns als Unternehmen sofort klar, dass wir aus unserem Lagerbestand Verbandmaterial, Infusionen, Desinfektionsmittel und Material für die Anästhesie und Schmerzbekämpfung unentgeltlich zur Verfügungen stellen werden“, sagt Karsten Besdziek aus der Geschäftsleitung des Unternehmens. Diese Medizinprodukte seien bereits Anfang März durch einen ukrainischen Fahrer abgeholt und am selben Tag an die polnisch-ukrainische Grenze gebracht worden. Dort sei die Ladung in mehrere andere Fahrzeuge umgeladen und direkt nach Kiew weitertransportiert worden. So erreichte die Lieferung in sehr kurzer Zeit genau den Ort, an dem das Material dringend benötigt wird, so das Unternehmen in einer Mitteilung.

Zweite Lieferung doppelt so groß

Die Lachen-Speyerdorfer knüpften Kontakt nach Kiew und fragten nach, welche medizinischen Produkte vor Ort noch benötigt werden. „Nicht immer ist das, was wir als notwendig einschätzen, auch auf der Bedarfsliste der Empfänger zu finden. So stellten wir sicher, dass für die nächste Lieferung am 4. März Material für die Versorgung von Kriegsverletzungen und Traumata beschafft werden konnten. Wir konnten chirurgisches Instrumentarium, OP-Zubehör, besondere Verbandstoffe für Schuss- und Brandverletzungen sowie Infusionen und Desinfektionsmittel in einer doppelt so großen Lieferung wie der ersten auf den Weg bringen“, erläutert Besdziek.

Ein dritter Konvoi habe sich am vergangenen Freitag mit über acht Paletten medizinische Versorgungsgüter auf den Weg in die Ukraine gemacht. Diesmal lieferte Medconcept unter anderem Insulin, Insulin-Pens, Schmerzmittel und Antibiotika sowie Untersuchungshandschuhe und medizinische Schutzbekleidung in das Krisengebiet. Ein niedergelassener Anästhesist und Schmerztherapeut stellte zusätzlich drei Narkose-Kreisteile zur Verfügung, erzählt der Geschäftsführer. Diese würden aufgrund ihrer Robustheit seit vielen Jahren weltweit eingesetzt.

Sachspenden aus Krankenhäusern

„All das ist nur durch Sachspenden möglich“, betont Besdziek. So hätten beispielsweise das evangelische Krankenhauses Bad Dürkheim, das Speyerer St. Vincentius-Krankenhaus, aber auch verschiedene Apotheken und niedergelassener Ärzte beigetragen. Außerdem habe es Geldspenden einiger ärztlicher Kunden der Firma und anderer Unterstützer gegeben. „Mit den Geldspenden werden zum Beispiel Nahtmaterial und Spezialverbände gekauft, die nicht einfach so bestellbar sind“, erläutert Besdziek. Der Förderverein Round Table 39 Weinstraße unterstützte die Hilfsaktionen, indem er die Geldspenden einsammelte. „Somit hatten wir die Möglichkeit, weitere Medizinprodukte zum Selbstkostenpreis abzugeben.“

Aufgrund der großen Hilfsbereitschaft plane das Unternehmen mit weiteren Direktlieferungen in der nächsten Zeit, um die katastrophale Lage im Kriegsgebiet weiter wenigstens ein bisschen zu verbessern.

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