Nachklapp Licht aus!

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Über die Bedeutung des Zertifikats als „Gemeinde unter Sternen“ für die Gemeinde Maikammer.

Man kann es sich kaum vorstellen, aber es hat tatsächlich einmal eine Zeit gegeben, in der die Nacht dunkel war. Richtig dunkel. Dann kam die Glühbirne. Und die elektrische Beleuchtung zog in die Städte ein, es entwickelte sich ein regelrechter Lichtfetischismus. Licht stand lange Zeit für Fortschritt und Modernität.

Das wird längst kritisch gesehen, denn inzwischen sind die negativen Auswirkungen der künstlichen Erhellung der Nacht hinlänglich bekannt. Dennoch: Der Nachthimmel ist trotz des wachsenden Problembewusstseins in der jüngsten Vergangenheit nicht dunkler geworden. Weltweit gesehen, nimmt die Lichtverschmutzung weiter zu. Eine jüngst veröffentlichte Studie des Fachmagazins Science hat gezeigt, dass der Prozess schneller ist als bisher gedacht. Der Nachthimmel wird immer heller und die Sterne verblassen – überall.

Besondere Bedeutung

Freilich sind es vor allem die Großstädte und die Industrieanlagen, die Leuchtreklamen, Videowände und Flutlichtanlagen, die dafür die Verantwortung tragen. Dennoch: Auch die Gemeinde Maikammer hat sich in der Pflicht gesehen und beschlossen, einen kleinen Teil dazu beizutragen, der Lichtverschmutzung entgegenzuwirken. Für die Umrüstung eines Teils der Außenbeleuchtung hat die Gemeinde jetzt vom Biosphärenreservat Pfälzerwald eine Auszeichnung erhalten: das Zertifikat als „Gemeinde unter Sternen“ in Bronze, wir haben am Dienstag darüber berichtet.

Angesichts der Unendlichkeit des Weltalls ist das natürlich weniger als eine Randnotiz. Die Bedeutung solcher Maßnahmen liegt eher darin, dass sie dazu beitragen, die Öffentlichkeit für ein Thema zu sensibilisieren. Und zum Nachdenken anzuregen. Zum Beispiel darüber, ob es wirklich nötig ist, die Terrasse – oder den Garten – die ganze Nacht über zu beleuchten.

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