Bad Dürkheim Lars Reichow scherzt über Saline und britische „Royals“

Lars Reichow redet und singt über Alltagsprobleme und politische Debatten.
Lars Reichow redet und singt über Alltagsprobleme und politische Debatten.

Das Leben ist mitunter seltsam. Kabarettist Lars Reichow begegnet den großen und kleinen Zumutungen des Daseins mit sanftem Spott. Mitunter wird der 58-jährige Mainzer aber auch deutlich.

Kein Auftritt beim Comedy-Festival ohne Anspielung auf die Örtlichkeit. Bei der Freiluftbühne im Kurpark Ost ist das gerne mal der Gradierbau, der sich mächtig hinter den Künstlern aufbaut. Das ist aber kein Grund für Reichow am Freitagabend, das Dürkheimer Wahrzeichen allzu ernst zu nehmen. Und so wird die Saline beim Kabarettisten zum „großen Luftraumbefeuchter“. Folgerichtig wird auch der Politik nicht mit übergroßem Respekt begegnet. Etwa, wenn er über die Landeshauptstadt spricht, wo es derzeit einen Milliarden-Gewerbesteuer-Überschuss zu verteilen gibt. Biontech macht’s möglich. „Mainz ist über Nacht zur wohlhabenden Stadt geworden“, sagt Reichow. Was also tun? Kitas ausbauen? Schulen fördern? Reichow schlägt hingegen die „größte Fasnachtskampagne aller Zeiten“ vor.

Kritik an der AfD

Die meisten Lacher sammelt Reichow zum Schluss, als er sich am Vorabend der Krönung von König Charles die britischen Royals vornimmt. Die Queen hinterlasse „in ihrer Bedeutungsreihenfolge vier Hunde, 38 Pferde und vier Kinder“. Mit Letzteren habe die Queen Pech gehabt, findet Reichow. Besonders mit Prinz Andrew oder „Randy Andy“. Dem habe die Königin alle Titel abgenommen, aber er habe noch Glück gehabt. „Im November hätte sie ihn kastrieren lassen“, blödelt Reichow.

Ernst ist seine klar geäußerte Meinung zur Partei Alternative für Deutschland. Diese wiederholt er auch in Bad Dürkheim. Die Partei sei „finanziert mit dem Ziel, unsere Gesellschaft zu spalten und unsere Staatsform zu verhöhnen“, sagt Reichow unter Applaus.

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