Neustadt Lange Nacht für 470 Wahlhelfer

Bis zu sieben Stimmzettel bekommen die Wähler in den Verbandsgemeinden Lambrecht, Deidesheim und Maikammer am kommenden Sonntag in die Hand gedrückt. Und entsprechend viele Wahlgänge sind dann auch vor Ort auszuzählen. Rund 470 Wahlhelfer sind am Sonntagabend in den Wahllokalen und Verwaltungen im Einsatz und bereiten sich auf eine Zählrunde vor, die bis in die frühen Morgenstunden dauern kann.

Während die Europa- und Bezirkstagswahlen einfach anzukreuzen und auszuzählen sind, ebenso die Ortsbürgermeisterwahlen (ein bis vier Kandidaten) und die Verbandsbürgermeisterwahl in der künftigen fusionierten Verbandsgemeinde Edenkoben (mit Kirrweiler, Maikammer, St. Martin), gibt es beim Kreistag, Verbandsgemeinderat und Ortsgemeinderat die Möglichkeit zu kumulieren (einem Kandidaten mehrere Stimmen zu geben) und zu panaschieren (Stimmen auf mehrere Listen zu verteilen). Das kann den einzelnen Wahlvorgang in der Kabine verlängern, auf jeden Fall macht es aber auch das Auszählen aufwendiger. So ist am Sonntagabend vor allem mit den Ergebnissen der „einfachen Wahlen“ zu rechnen, die in der Reihenfolge Europa, Bezirkstag, Verbandsbürgermeister, Ortsbürgermeister ausgezählt werden. Viele Wähler haben ihre eigene Antwort auf das komplizierte Wahlsystem bei den Ratsgremien gefunden: Sie haben Briefwahl beantragt. Steigende Tendenz vermelden unisono die Verantwortlichen für die Wahlorganisation bei den Verbandsgemeinden, Jürgen Keller (Lambrecht), Oliver Götz (Deidesheim) und Andreas Reuter (Maikammer). Von den rund 6000 Wahlberechtigten in der Verbandsgemeinde Maikammer hätten in dieser Woche bereits 2300 die Briefwahl beantragt, Reuter rechnet mit bis zu 2600 Briefwählern. Das wären über 43 Prozent. In der Verbandsgemeinde Lambrecht (9900 Wahlberechtigte) haben bisher schon über 3000 die Briefwahl beantragt, schon jetzt eine Steigerung um zehn Prozent gegenüber den Wahlen im Jahr 2009. In Deidesheim rechnet Oliver Götz mit rund 3500 Briefwählern, was einen Prozentsatz von über 37 bedeuten würde bei rund 9360 Wahlberechtigten, Rund hundert Wahlhelfer zählen in Kirrweiler, Maikammer und St. Martin aus, um die Zahlen baldmöglichst dem Landeswahlleiter weiterreichen zu können. „Keine Probleme“ , sagt Reuter, diese Helfergruppen zusammenzubekommen, sie werden nach dem Proporz der in den Ratsgremien vertretenen Parteien besetzt. 130 Helfer sind es in der Verbandsgemeinde Deidesheim und gar 240 in der Verbandsgemeinde Lambrecht, wo es mit 18 auch die meisten Wahlbezirke gibt. Die Verbandsgemeinde Lambrecht hatte für Elmstein und Frankeneck sogar Aufrufe veröffentlicht, dass noch Helfer gesucht wurden. Die Anzahl derer, die sich daraufhin gemeldet haben, blieb sehr überschaubar. Aber es komme hin, sagt Keller. Viele Freiwillige hätten sich in Esthal und Weidenthal gemeldet. In der Verbandsgemeinde Lambrecht treten außer CDU, SPD und FWG, die in allen drei Verbandsgemeinden Kandidaten aufgestellt haben, die Partei Die Linke, die Soziale Wählergemeinschaft (SWG) und die Unabhängigen an. In Deidesheim und Edenkoben haben die Grünen und die FDP Listen aufgestellt. Neu: Die Wähler aus Kirrweiler, Maikammer und St. Martin wählen nicht mehr den Verbandsgemeinderat Maikammer, sondern den Rat der Verbandsgemeinde Edenkoben, zu der nach der Fusion auch diese drei Ortsgemeinden gehören. Sie wählen folglich auch den Bürgermeister der Verbandsgemeinde Edenkoben. Die Eingliederung hat der Landtag zum 1. Juli beschlossen. Die Verbandsgemeinde Maikammer hat dagegen Klage eingereicht, über die aber noch nicht entschieden ist. Neue Ortsbürgermeister bekommen in jedem Fall die Stadt Lambrecht und die Gemeinden Esthal und St. Martin: Dort kandidieren die bisherigen Amtsinhaber nicht mehr. In Elmstein, Weidenthal, der Stadt Lambrecht und in St. Martin gibt es mehr als zwei Kandidaten, so dass dort eine Stichwahl zwischen den beiden Kandidaten, die am Sonntag am besten abschneiden, notwendig werden könnte. Diese fände dann am Pfingstsonntag statt. Das heißt, dass beim traditionellen Heimatabend in Lambrecht möglicherweise bekanntgegeben werden kann, wer denn nun neuer Stadtbürgermeister wird. (ff)

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