Neustadt Kritik an Zustand von Feldwegen

Mit Steinen und Durchfahrt-Verboten-Schild gesperrt: früherer kleiner Parkplatz am Wingertzugang in der Dr.-Siebenpfeiffer-Straß
Mit Steinen und Durchfahrt-Verboten-Schild gesperrt: früherer kleiner Parkplatz am Wingertzugang in der Dr.-Siebenpfeiffer-Straße.

Seit drei Jahren setzt sich ein Hambacher dafür ein, dass Wirtschaftswege für Fußgänger ausgebessert werden. 2015 hat ihm Alt-OB Löffler viel versprochen, passiert ist aber nichts. Der jüngste Streit um Protokolle wegen Befahrens der Feldwege lässt ihn erneut Anlauf nehmen.

Zwischen den Schottersteinen in der Verlängerung der Hambacher Erfensteinstraße in die Weinberge sind noch Porzellanscherben zu sehen, hier und da liegt noch etwas Glas. Das Schlimmste aus dem Bauschutt, mit dem der Weg vor über drei Jahren überzogen worden sei, hätten Anwohner aussortiert, berichtet ein benachbarter Hambacher. Seit jener Zeit setzt er sich dafür ein, dass das kurze Verbindungsstück so gestaltet wird, dass Senioren, aber auch Familien mit Kindern es problemlos begehen können. Im Sommer 2015 hatte sich der damalige Oberbürgermeister Hans Georg Löffler selbst ein Bild von der Lage gemacht. Gefolgt von einem Schreiben und dem Versprechen „Dampf zu machen“. Passiert sei aber nichts, so der Hambacher, der ein wenig ratlos ist, weil offensichtlich noch nicht einmal die Zusage des Verwaltungschefs etwas zählen würde.

Spaziergänger kassierten Strafe

Die jüngste Debatte darüber, ob das kurze Befahren eines Feldwegs, um nahe der Weinberge parken und spazierengehen zu können, erlaubt sein muss, hat er zum Anlass genommen, sich bei der Redaktion zu melden – ohne indes seinen Namen lesen zu wollen. Wie berichtet, haben einige Spaziergänger zuletzt eine Strafe von 35 Euro kassiert. Auch der Hambacher sagt, dass an manchen Stellen jene Schilder, die das Befahren der Wege verbieten, früher näher am Wingert standen und damit der Platz bis zur Straße zum Parken frei war. Dagegen hatten laut Stadt die Landwirte protestiert, weil unter anderem immer mehr und unvernünftiger geparkt worden sei.

Gebiete sollte Naherholung dienen

Doch sind es nicht die Strafzettel, die den Hambacher umtreiben. Er kann sich noch daran erinnern, dass am Ende der Flurbereinigung vor rund 30 Jahren das ganze Gebiet auch der Naherholung dienen sollte. Seither aber habe sich vieles zum Schlechten gewandelt. Tischgarnituren zum Rasten seien vergammelt, auf dem Wirtschaftsweg zum Brunnen habe sich eine Betonplatte verschoben. Rund fünf Zentimeter beträgt der Versatz, wie er beim Ortstermin gestern Morgen misst. Eine Stolperfalle – drei Unfälle seien dokumentiert –, über die Löffler damals auch informiert worden sei. Die Menschen würden immer älter, daher sei es wichtig, gute Bedingungen in ihrer direkten Umgebung zu schaffen, ist der Hambacher überzeugt, der ebenfalls Rentner ist.

Bei Kichbergweg war Abhilfe möglich

Er nimmt den Weg über die Erfensteinstraße auch selbst – zum Einkaufen im Treff 3000. Seit der neuen Umleitung wegen der Baustelle Dammstraße „nutzten“ ihn aber auch viele Autofahrer, so seine Beobachtung. Statt Autos dort zu überwachen, wo früher Parken erlaubt gewesen sei, sollte die Stadt besser kontrollieren, dass Fußgänger auf Feldwegen nicht gefährdet werden. „Wir haben hier nun mal keine städtischen Grünanlagen, uns bleiben nur die Weinberge“, beschreibt er die Situation. Und: Vielleicht würde es dem städtischen Seniorenbeirat gelingen, „Dampf zu machen“. Was durch den notwendigen Druck alles möglich sei, hat der Hambacher am Kirchbergweg gesehen. Auch dort, so erzählt er, sei damals schlechter Bauschutt aufgebracht worden. Nach seiner Beschwerde sei binnen kurzem für Abhilfe gesorgt worden – „aber der Kirchbergweg ist auch Teil des Fernwanderwegs Deutsche Weinstraße, da will man sich ja nicht blamieren.“

Bauschutt zwischen Erfensteinstraße und Feldweg.
Bauschutt zwischen Erfensteinstraße und Feldweg.
Stolperfalle: Betonplattenversatz von fünf Zentimetern.
Stolperfalle: Betonplattenversatz von fünf Zentimetern.
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