Neustadt Krists Antworten stehen noch aus

Die Neufassung der Friedhofssatzung steht am Donnerstag auf der Tagesordnung des nichtöffentlichen Teils der Hauptausschusssitzung. Der Duttweilerer Ortsvorsteher Gerhard Syring-Lingenfelder (FWG) moniert, dass die vom Ortsbeirat gewünschten neuen Bestattungsformen in dem Entwurf der Verwaltung nicht berücksichtigt wurden. Die Diedesfelder FWG-Vorsitzende Margarete Hoffmann erhebt den gleichen Vorwurf.

Syring-Lingenfelder erinnert daran, dass im Haushalt der Stadt für das Jahr 2013 Geld für Veränderungen auf den Friedhöfen der Ortsteile eingeplant war. Um die in Duttweiler gewünschten neuen Bestattungsformen zu ermöglichen, müssten vor allem Wege gebaut werden, sagt der Ortsvorsteher. „Das hätte man mit dem im Haushalt eingeplanten Geld tun können“, sagt Syring-Lingenfelder. Bereits im Mai 2013 habe er im Stadtrat angefragt, wann die Arbeiten ausgeführt werden. Er habe die Antwort bekommen, dass die Arbeiten ausgeschrieben werden müssten. „Bis heute ist noch kein Tastaturschlag getan, geschweige denn ein Kiesel bewegt worden“, klagt Syring-Lingenfelder.

„Bei der Verwaltung tut sich nichts“, sagt auch Margarete Hoffmann. Die Diedesfelder FWG-Vorsitzende berichtet, dass immer wieder Bürger fragen, wann es mit den neuen Bestattungsformen und den geplanten Veränderungen auf dem Friedhof endlich vorangehe.

Georg Krist (FWG) wollte entsprechende Fragen der RHEINPFALZ nicht vor der Sitzung des Hauptausschusses beantworten.

Syring-Lingenfelder und Hoffmann betonen, dass sich die Ortsbeiräte bei dem Thema Friedhöfe sehr engagieren und mit viel Einsatz Vorschläge für neue Bestattungsformen und deren Gestaltung erarbeitet hätten. Alf Bettinger, Leiter des Fachbereichs Ordnung, Umwelt und Bürgerdienste der Stadtverwaltung, hatte kürzlich gegenüber der RHEINPFALZ geäußert, dass aus den Ortsbeiräten nur wenige Rückmeldungen auf die Frage nach Gestaltungswünschen der neuen Bestattungsformen gekommen seien (wir berichteten am 8. März).

Syring-Lingenfelder moniert, dass seine Anfragen, warum die vom Duttweilerer Ortsbeirat gewünschten Waldgrabgürtel-Gräber in dem Entwurf der geänderten Friedhofssatzung nicht berücksichtigt worden seien. Der Begriff steht für Gräber für Erdbestattungen, auf denen ein Grabmal errichtet werden kann. Die Nutzungsberechtigten können wählen, ob sie das Grab pflegen möchten oder nicht. Wenn sie sich gegen eine Pflege entscheiden, wachsen ähnlich wie im Wald dauergrüne Bodendecker über das Grab, die von der Friedhofsgärtnerei in Ordnung gehalten werden.

Seine Anfragen an die Verwaltung, warum diese Bestattungsform in dem Satzungsentwurf nicht aufgeführt wird, seien nicht beantwortet worden, bedauert Syring-Lingenfelder. Er regt an, dass für jeden der zehn Neustadter Friedhöfe eine eigene Gebührensatzung erlassen werden soll. „Wir sponsern mit unseren Gebühren den Hauptfriedhof mit“, sagt der Ortsvorsteher. Auch dazu wollte sich Krist auf Anfrage nicht äußern.

Nicht zufrieden ist Syring-Lingenfelder damit, dass auf Kritik wegen des schlechten Pflegezustands der Friedhöfe immer „mit der Phrase zu wenig Personal“ geantwortet werde. „Ich bin Duttweilerer, und mir ist es egal, wie es beispielsweise auf dem Hauptfriedhof aussieht, aber ich vergleiche unseren Friedhof mit denen der selbstständigen Gemeinden Altdorf, Böbingen oder Freimersheim. Das sind top-gepflegte Friedhöfe und das ohne ehrenamtliche Mithilfe und bei Gebühren, die um zwei Drittel niedriger sind“, sagt Syring-Lingenfelder. (ann)

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