Neustadt Klar für Gouasé, Metz mit Achtungserfolg

Ein Vergleich hinkt zwar, weil nach der vom Land verordneten Fusion ja noch die Gemeinden Maikammer, Kirrweiler und St. Martin dazugekommen sind: Aber vor vier Jahren, bei der Bürgermeister-Wahl in der „alten“ VG, lautete das Ergebnis noch 83,5: 16,5 Prozent. Obwohl Gouasés Amtszeit noch vier Jahre gedauert hätte, wurde durch die Zwangsfusion zum 1. Juli jetzt eine Neuwahl des neuen, für dann 19 Gemeinden zuständigen Verwaltungschefs notwendig. Karl Schäfer, der Bürgermeister der VG Maikammer, hatte auf eine Kandidatur gegen seinen Parteifreund Gouasé nach reiflicher Bedenkzeit verzichtet. Auch das mögliche, ihm zustehende Amt des hauptamtlichen Beigeordneten schlug er aus, er konzentrierte sich ganz und gar auf sein Amt als Ortsbürgermeister in Maikammer. Zäh, sogar ganz zäh verlief die Auszählung der Stimmen gestern Abend. Als erste Gemeinde meldete Weyher um 18.56 Uhr das vorläufige Endergebnis: Mit einer sehr hohen Wahlbeteiligung von 75,1 Prozent kam Gouasé auf 84,3 Prozent. Weiter ging es mit Flemlingen und 83,2 Prozent und seinem Heimatort Roschbach mit 84 Prozent. „Das ist doch ordentlich“, ließ sich der 54-Jährige als erste Reaktion entlocken. Doch auch sein inzwischen in der Verwaltung eingetroffener Kontrahent Reinhard Metz strahlte voll Zufriedenheit. „Das sieht aber gut aus.“ 19 Prozent in Hainfeld, 18 Prozent in Böbingen, fast 20 Prozent in Altdorf. Dann schien sein Herz immer höher zu schlagen: In Gleisweiler kam der 56-Jährige sogar auf beinahe 32 Prozent. „Was haben Sie denn mit diesen Wählern gemacht“, wurde Metz von einem Beobachter gefragt. Achselzucken war seine Antwort. Derweil sich der erste ehrenamtliche VG-Beigeordnete Gerhard Pulg (CDU) und sein Kollege Erich Litty (FWG) über die relativ hohe Anzahl von ungültigen Stimmen wunderten. Aus Flemlingen wurde berichtet, dass bei der Kreistagswahl ein nicht bedruckter Wahlzettel abgegeben wurde, ohne dass der betreffende Wähler dies moniert hätte. Bis zu diesem Zeitpunkt, es war inzwischen 20.31 Uhr, lag aus der Verbandsgemeinde Maikammer noch kein einziges Einzelergebnis vor. „Die werden das wahrscheinlich auf einen Schlag machen“, war der Edenkobener Verwaltungschef guter Hoffnung. Es war weit nach 21.30 Uhr, als das Endergebnis feststand. Gouasé zeigte sich mit seinen genau 77,78 Prozent sehr zufrieden. Auch die Wahlbeteiligung (63,9 Prozent) könne sich sehen lassen. Über Dreiviertel der Stimmen für ihn, das sei wirklich absolut in Ordnung. „Jetzt können wir getrost ein bisschen feiern.“ Mit seinen 22,22 Prozent hatte Gegenkandidat Metz nicht in seinen kühnsten Träumen gerechnet. Insofern war es nicht verwunderlich, dass er über beide Wangen strahlte und dem Gewinner artig zu dessen Erfolg gratulierte. Was die alte Verbandsgemeinde Maikammer anbelangt, so lag die Wahlbeteiligung bei 66,3 Prozent. Der Christdemokrat verbuchte 76,1 Prozent, der Grüne konnte sein Gesamtergebnis mit 23,9 Prozent sogar toppen. (mik)

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