Umfrage Kein Zugverkehr in Neustadt: Das sind die Folgen für die Betroffenen

Durch den Warnstreik am Montag blieb der Neustadter Bahnhof menschenleer.
Durch den Warnstreik am Montag blieb der Neustadter Bahnhof menschenleer.

Durch die Warnstreiks am Montag bleibt der Neustadter Bahnhof leer. Während andere auf das Auto umsteigen können, hat das für manche Neustadter Konsequenzen.

Eine der wichtigsten Fragen des Montags wird für treue Bahnfahrer wohl „Wie komme ich von A nach B?“ gelautet haben. Durch den Aufruf zum Warnstreik der Gewerkschaften Verdi und Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft blieb auch der Neustadter Bahnhof leer. Dafür ist es zum Beispiel am kostenlosen Parkplatz Festwiese umso schwieriger gewesen, am Morgen einen freien Platz zu finden. Wer sonst mit dem Zug fährt, musste am Montag umsatteln. Lediglich die Busse der privaten Busunternehmen Palatina Bus GmbH und MNV Mittelhaardt Nahverkehrsgesellschaft mbH sind regulär durch Neustadt getourt.

Das hatte auch Auswirkungen auf Tortu Kirglu aus der Bäckerei Otto Schall. Die Bäckereifachverkäuferin hätte am Montag eigentlich frei gehabt, nachdem sie lange am Stück im Einsatz gewesen sei. Doch am Montag kam es anders: Sie habe kurzfristig für einen Kollegen einspringen müssen, der auf den Zug angewiesen sei. „Kann man nichts machen“, bleibt die Neustadterin positiv.

Wie kommen Schüler zur Schule?

Im Gegensatz dazu habe Taxifahrer Bodo Steinkraus schon um halb eins überlegt, Feierabend zu machen. „Vom Bahnhof kommt heute ja nichts“, sagt Steinkraus und ergänzt: „Heute ist total Ebbe“. Normalerweise kämen die Kunden „einer nach dem anderen“, wenn er mit seinem Taxi vor dem Bahnhof wartet. Da niemand am Montag dort angekommen sei, könne auch keiner ein Taxi nehmen. „Scheinbar sind alle aufs Auto umgestiegen“, mutmaßt Steinkraus. Trotzdem sehe er die ganze Sache gelassen. Er surfe in seiner freien Zeit einfach im Internet.

Optiker Manuel Rust habe am Montagmorgen erstmal regeln müssen, wie seine Tochter überhaupt zur Schule kommt. Denn normalerweise fahre sie mit dem Zug. „Die Eltern haben eine Fahrgemeinschaft gegründet“, nennt Rust die Lösung. Ähnlich erging es einem jungen Schüler, der am Gleis 1 saß und schon Hausaufgaben machte. Doch er wartete nicht etwa vergebens auf seinen Zug. „Meine Mutter holt mich heute ab“, erklärt er. Eigentlich müsse diese arbeiten.

Der Neustadter Timo Schröder gibt deshalb den Tipp, direkt auf den Zug zu verzichten. „Man fährt besser nicht mit der Bahn“, erzählt Schröder. Selbst wenn er mit dem Zug zur Arbeit fahren könnte, würde er das nicht tun. „Ich würde dann lieber Homeoffice machen“, sagt Schröder.

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