Neustadt Königsbacher baut über Jahre Krippen-Dorf auf

Rund 160 Figuren stehen in der Krippen-Landschaft von Hansjürgen Hoffmann in Königsbach.
Rund 160 Figuren stehen in der Krippen-Landschaft von Hansjürgen Hoffmann in Königsbach.

Die Weihnachtsgeschichte baut Hansjürgen Hoffmann jedes Jahr detailreich mit seinem großen Krippen-Dorf nach. Und seine Sammlung wächst seit mehr als 55 Jahren stetig.

Auf kiesbestreuten Wegen, die sich zwischen moosbedeckten Hängen durch eine Voralpenlandschaft schlängeln, ziehen Gruppen von Hirten, Bauern, Kindern und Tieren auf einen Stall im Zentrum zu. Der Stall, in dem sich Maria und Josef neben Ochs und Esel um ihr neugeborenes Kind kümmern, ist Ursprung eines regelrechten Krippen-Dorfs. Hirten, Schafe, Engel und die drei Weisen aus dem Morgenlande scharen sich um das Geschehen. Es ist Krippenzeit bei Hansjürgen Hoffmann in Königsbach.

1965 wurde der Grundstein zur heutigen Krippe gelegt. „Mein Patenonkel hat mir damals zum ersten Weihnachtsfest nach meiner Eheschließung die Figuren von Maria, Josef und dem Jesuskind geschenkt“, erinnert sich Hoffmann. Für diese Keimzelle baute er dann einen Stall, der auch heute noch den Kern der Krippe bildet. „Damals hat mir dabei noch mein Vater geholfen, der hat gerne geschnitzt“, erzählt Hoffmann. Die erste Erweiterung kam dann im folgenden Jahr dazu. Auf dem Weg in den Urlaub kaufte Hoffmann bei dem Schnitzer in Oberammergau Ochs und Esel und die Heiligen Drei Könige dazu. So wuchs die Krippe in jedem Jahr.

Handgemachte Gewänder

Mittlerweile bevölkern 70 menschliche Figuren und 90 Tiere die Krippenlandschaft. Neben dem Geburtsstall gibt es unter anderem ein Fachwerk-Bauernhaus. „Das hatte ich bei der Krippe der Jakobuskirche mal gesehen, und das hat mir so gut gefallen, dass ich es nachgebaut habe“, berichtet Hoffmann.

Von einem Stallgebäude auf der gegenüberliegenden Seite ziehen Hirten mit Musikinstrumenten in Richtung Geburtsstall. „Diese Musikanten mit Gitarre, Mandoline, Harfe und Flöte hat meine Tochter gekauft, ihnen Gewänder genäht und sie mir zu Weihnachten geschenkt“, erzählt der frühere Chorleiter mit immer noch spürbarer Freude darüber.

Neben dem Zug der musizierenden Hirten ist ein Holzfäller-Camp aufgebaut. Da sägen Männer Holz, stapeln es auf, bewachen das brennende Lagerfeuer und kochen im Eisentopf eine Suppe über offenem Feuer. Ein von einer Eule und weiteren Vögeln bewachter Brunnen speist einen Teich, auf dem Enten und Schwäne schwimmen. Ein Steinbock trinkt an einem Wassertrog. Ein Hirte mit Heurechen in der Hand trägt auf seinen Schultern ein Schaf, das er zur Herde zurückbringt. An einem Backhaus schiebt die Bäuerin gerade frisches Brot zum Backen ein. Die zahllosen, liebevoll eingestreuten Details sind mit einem Blick überhaupt nicht zu erfassen. Mit deren Erforschung ließen sich sicher Stunden zubringen.

Krippe begeistert Kinder

Jedes Jahr im Oktober/November sucht Hoffmann auf Spaziergängen nach Moos und nimmt es mit nach Hause zum Trocknen. Der eigentliche Aufbau der Krippe geht dann innerhalb von zwei Tagen über die Bühne. In insgesamt zehn Kisten ist das Jahr über alles gut verpackt, was dann immer vom 1. Dezember bis zu Mariä Lichtmeß Weihnachtsstimmung in den Hoffmann’schen Haushalt bringt.

„Früher waren manchmal nach der Singstunde von meinen Chören an die 20 Leute hier, um die Krippe zu betrachten“, erinnert sich Hoffmann. Auch heute kommen immer mal wieder Nachbarn mit Kindern oder Enkeln vorbei, denen sie das Weihnachtsgeschehen im Hause Hoffmann zeigen wollen. Er selbst genießt den Ausblick auf seine Krippe schon morgens von seinem Platz am Frühstückstisch aus. Und verschmitzt gibt er zu, dabei schon hin und wieder zu überlegen, ob es im nächsten Jahr noch zum Kauf des avisierten Gänsehirten kommt oder ob dann doch irgendwann Schluss ist mit weiteren Zukäufen.

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