Neustadt Jetzt soll eine „Deutsche“ kommen

Der Pirmasenser Alex Ufelmann (im roten Trikot) bringt Ramon Gersak-Perez vom VfK Schifferstadt in Nöte.
Der Pirmasenser Alex Ufelmann (im roten Trikot) bringt Ramon Gersak-Perez vom VfK Schifferstadt in Nöte.

«Hassloch.» Die Premiere ist gelungen. Die Ringerabteilung der TSG Haßloch meisterte die Ausrichtung der Offenen Rheinland-Pfalz-Meisterschaften der Männer im TSG-Sportzentrum mit Bravour und hat nun noch höhere Ziele.

„Kampf Nummer 20: Mohamad Wali Aktiunkheil gegen Haseebullah Ghuam Haidar“, schallte es aus den Boxen. Aktiunkheil vom SV Alemannia Nackenheim im roten Dress und Haidar von der WKG Untere Nahe im blauen Trikot stehen sich in der freien Stilart in der Klasse bis 61 Kilogramm gegenüber. Zweimal drei Minuten beträgt die Kampfzeit, der Kampfrichter mit einer roten Manschette am linken Handgelenk und einer blauen am rechten , dirigiert die beiden Kämpfer zur Mattenmitte, pfeift und schon packt der Nackenheimer seinen Gegner zusammen. Mehrmals hebt der Unparteiische den linken Arm und zeigt mit ausgestreckten Fingern die Punkte für Aktiunkheil an. Es ist ein ungleicher Kampf und er ist auch noch vor der Pause nach drei Minuten beendet. Der Mann im roten Trikot schraubt seinen Gegner im Bodenkampf zusammen und drückt ihn bei einer 11:2-Führung schließlich auf die Schultern: Schultersieg! Die teilnehmenden Ringer, die auf drei Matten ihre Kämpfe austragen, kommen aber nicht nur aus Rheinland-Pfalz. Um die Teilnehmerzahl zu steigern und auch, um das Niveau nach oben zu schrauben, sind die Landesmeisterschaften seit einigen Jahren als Offene Meisterschaften ausgeschrieben. Das führt in diesem Jahr auch die Gäste aus dem Elsass nach Haßloch: Mit neun Teilnehmern ist der SA Gries bei den Titelkämpfen vertreten und belegt in der Vereinswertung am Ende sogar den dritten Platz. Auf einen Podiumsplatz, wenn nicht sogar auf den Titel hatte die TSG Haßloch auch im Griechisch-Römisch-Schwergewicht gehofft, aber Lokalmatador Sascha Heckmeier, der im vergangenen Jahr die Silbermedaille gewonnen hatte, blieb ausgerechnet bei seiner Heimveranstaltung nur die Zuschauerrolle. Den Titel gewann er zwar trotzdem, allerdings kampflos, denn er war in der Klasse bis 130 Kilogramm der einzige gemeldete Teilnehmer. „Hättet ihr denn nicht wenigsten Ralf mitbringen können“, hatte Heckmeier den Freistil-Trainer des VfK 07 Schifferstadt, Erol Bayram, nach seinem Vorjahresbezwinger, dem ehemaligen Junioren-Europameister Ralf Böhringer, gefragt. „Ralf musste leider verletzt passen, er hat sich vergangene Woche ein Außenband abgerissen“, teilte Bayram mit. Im Gegensatz zu Heckmeier kamen die rund 60 Helfer der TSG Haßloch im Umfeld der Meisterschaften dagegen so richtig ins Schwitzen. Ohne Pause wurde auf den drei Matten gerungen und das Geschehen auf der Matte musste an den Kampfrichtertischen mit Zeitnahme und Kampfprotokoll begleitet und dokumentiert werden. Für diese Aufgaben hatte Artur Rimmer, der Leiter der Ringerabteilung des Ausrichters, unter anderem die von ihm betreuten Ringerinnen der TSG Haßloch gewinnen können. Neben Tochter Jasmin, waren auch Sofie Becker, Caro Lauer, Dana Baumbach und Adelina Becker im Einsatz, bedienten unter anderem die Notebooks, mit deren Hilfe, die Ergebnisse erfasst und gleichzeitig mittels Beamer an die Hallenwand projiziert wurden. Um 16.19 Uhr ist es geschafft. Der 13:2-Sieg von David Wagner vom KSV Ispringen gegen Fasiullah Rahimi von der WKG Metternich/Rübenach war der Abschluss der Meisterschaften, für deren Ausrichtung die TSG Haßloch von allen Seiten gelobt wurde. „Der Artur und sein Team haben das richtig gut gemacht“, befand etwa Markus Scherer, Greco-Trainer des VfK 07 Schifferstadt und Landestrainer. „Ich bin sehr, sehr zufrieden und vor allem stolz auf unsere Helfer, die alles gegeben haben, um für einen perfekten Tag zu sorgen“, freute sich Artur Rimmer. Es soll nicht das letzte Mal gewesen sein, dass im TSG-Sportzentrum Ringer-Titel vergeben werden. „Unser nächstes Ziel ist es, eine deutsche Meisterschaft nach Haßloch zu holen“, kündigte der Abteilungsleiter an.

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