Neustadt In Badelatschen aufs Feld

91-70724273.jpg

Niederkirchen (env). Die Spielerinnen des Fußball-Verbandsligisten SV Obersülzen kommen am liebsten in Badelatschen aufs Spielfeld. Dann sind sie nämlich nicht der SVO, sondern die Rheinland-Pfalz-Auswahl im Beachsoccer. Seit zwei Jahren trainieren die Spielerinnen regelmäßig im Landesstützpunkt in Niederkirchen.

Das große Saisonziel, die Teilnahme an der deutschen Meisterschaft, fiel in diesem Jahr für die Landesauswahl ins Wasser. „Wir wären gerne Deutscher Meister geworden“, erklärt Trainer Sascha Gerber beim Abschlusstraining am „Strand“ von Niederkirchen. „Aber das Turnier in München wurde leider auf Grund eines Wasserrohrbruchs auf der Anlage abgesagt. Die mussten dort den ganzen Platz umgraben.“ Den Spaß am Spiel auf Sand lassen sich seine Spielerinnen davon aber nicht nehmen. „Es ist schließlich auch eine gute Konditionseinheit in der Saisonvorbereitung auf dem Großfeld.“ Das Spiel Vier gegen Vier und fliegender Torfrau auf die Kleinfeldtore ist schneller und durch den tiefen Untergrund wesentlich kraftaufwändiger. „Und man versucht auf dem weichen Untergrund schonmal andere Dinge wie Fallrückzieher oder Flugkopfball, die man auf dem Platz nicht so macht“, beschreibt Sascha Gerber die Hauptunterschiede. Seit zwei Jahren wird beim TuS Niederkirchen auf dem, nach Fifa-Norm gebauten, 26x35 Meter großen Platz Beachsoccer gespielt. „Wir haben nach etwas Neuem gesucht, um die Leute zu begeistern“, erklärte Fußballabteilungsleiter Tobias Fußer. Bei den Männern stieß er damit schnell auf offene Ohren. „Bei den Frauen ist Beachsoccer aber noch ganz am Anfang.“ Bestes Beispiel das Training der „Landesauswahl“. Die kickte auf dem Sandplatz, während die zweite Mannschaft des FFC Niederkirchen keine 50 Meter entfernt auf dem Rasenplatz ihre Runde drehte. Den Beachsoccer-Bazillus hat dabei Lisa Numrich in die Mannschaft getragen. „Ich habe es zum ersten Mal vor drei Jahren in Dirmstein im Soccerpark gesehen und war gleich begeistert“, sagt sie. „Sie hat mich und die Mannschaft überzeugt“, sagt Gerber. Ein leichtes Unterfangen, „denn es macht einfach unglaublich viel Spaß“, betont die Stürmerin. Der feine Sand macht nur auf dem Platz Probleme, wo er nach wenigen Minuten schon an der Kleidung und am ganzen nassgeschwitzten Spielerkörper kleben bleibt. „Nach dem Duschen ist alles wieder weg“, so Numrich. Zuhause haben sich auf alle Fälle noch keine Sandberge angehäuft. Die Begeisterung für die Trendsportart ist auch beim SV Obersülzen ein wenig ungleich verteilt, räumt Landestrainer Gerber ein. Torfrau Eliane Dauth ist dagegen hin und weg, durchpflügt den Sand wie ein Terrier und setzt jedem der unkontrollierbar abspringenden Flachpässe nach. Nur ins Tor will sie nicht so gerne. Die Saison, die nicht aus einer Punkterunde, sondern aus verschiedenen Turnieren besteht, neigt sich mit der letzten Trainingseinheit dem Ende entgegen. „Nächstes Jahr greifen wir wieder an“, kündigt Gerber an. Am liebsten dann gleich bei der deutschen Meisterschaft und nicht mehr als reine Vereinsmannschaft.

x