Neustadt Im ersten Viertel überrumpelt

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Heidelberg. Nach der 6:11 (0:5, 2:2, 2:2, 2:2)-Heimniederlage des Wasserball-Bundesligisten SC Neustadt am Samstag gegen den Duisburger SV 98 stehen die Chancen für die Pfälzer schlecht, bereits in der ersten Abstiegsrunde den Klassenverbleib zu sichern. Weil diese Runde im „Best-of-three-Modus“ ausgetragen wird, braucht Duisburg nur noch einen Sieg im eigenen Becken am Samstag, um sich aller Abstiegssorgen zu entledigen.

Für den SCN war es eine schwere Partie. Nach zwei Niederlagen gegen die Westdeutschen in der Hauptrunde war Neustadt in der Außenseiterrolle. Dazu kamen der Trainerwechsel zu Janusz Gogola und damit verbunden einige taktische Neuerungen. Der größte Nachteil jedoch war, dass der SCN nicht in der gewohnten Umgebung des Stadionbades spielen konnte, weil das Becken auf den Sommerbetrieb umgerüstet wird. Asyl fanden die Pfälzer nach langer Suche (wir berichteten) schließlich in Heidelberg im großen Becken des Olympiastützpunktes. Allerdings waren nur wenige Fans zur Unterstützung angereist. Der SCN schien im ersten Viertel noch nicht richtig wach zu sein. Nach zwei Minuten führten die Gäste durch zwei Treffer von Mihael Petrov, nach acht Minuten stand es bereits 0:5. In diesem Abschnitt war es die Schwäche der Pfälzer im Abschluss und das Spiel in Überzahl, das überhaupt nicht funktionierte. „Wir haben das erste Viertel total verschlafen und zu viele Geschenke gemacht“, sagte Stefan Ehrenklau selbstkritisch. Er hatte im Training einige Tage zuvor einen Ball aus nächster Nähe aufs Auge bekommen und war dadurch noch etwas beeinträchtigt. „Ich war beim Augenarzt, er hat alles überprüft, es waren aber glücklicherweise keine Schäden festzustellen“, erklärte er. Nachdem Coach Janusz Gogola im ersten Abschnitt noch aufgeregt am Beckenrand gestikulierte, nahm er in der kurzen Viertelpause den Druck von der Mannschaft. „Macht es jetzt einfacher“, sagte er seinem Team. So kamen die Pfälzer besser ins Spiel und Kapitän Matthias Held sorgte mit dem 1:5 für den ersten Stimmungsschub. Mit 2:7 ging es in die Pause. Danach waren die Neustadter deutlich verbessert und konnten auch die beiden folgenden Viertel mit jeweils 2:2 ausgeglichen gestalten. Peter Jacqué, der ebenfalls schon mit dem SCN in der höchsten Spielklasse als Trainer erfolgreich war, analysierte: „Wir wurden am Anfang überrollt. Aber das Konterspiel hat sich verbessert. Das haben wir in den übrigen Vierteln deutlich gesehen.“ Der Duisburger Trainer Carsten Berg war sehr zufrieden: „Das war ein hervorragender Start im ersten Viertel. Dabei war es für uns mental schwierig, weil wir die Relegationsspiele zur A-Gruppe am vorigen Wochenende nur knapp verloren haben“, erklärte er. Das Ziel seines Teams sei gewesen, gleich im ersten Spiel zu zeigen, wer die Nase vorne hat. Jetzt wolle man auch noch gleich das nächste Spiel gewinnen, die Runde wäre dann abgehakt, sagte der Duisburger Spieler Nils Elsenpeter. Stefan Ehrenklau sah die Überlegenheit der Gäste nicht so deutlich: „Die Chance war sogar da, noch näher heranzukommen. Aber Duisburg war eben im Wettkampfrhythmus und wir hatten vier Wochen Spielpause.“ Nachwuchsspieler Benedikt Hummel erzielte sein zweites Saisontor. Er sieht Fortschritte nach dem Trainerwechsel. Hummel sagte: „Wir haben viel Neues gelernt, einiges lief in den letzten drei Vierteln richtig gut. Janusz hat die Taktik von seinem Vorgänger Davorin Golubic auch nicht komplett umgestellt, sondern nur kleine Änderungen vorgenommen. Wir haben gesehen, dass das funktioniert.“ Für Hummel, der mit einem Zweit-Spielrecht in der Zweiten Bundesliga für Vorwärts Ludwigshafen spielt und in der zweiten Mannschaft des SCN in der Oberliga antritt, sind die Unterschiede zur höchsten Spielklasse deutlich: „Hier wird viel mehr körperlich gespielt“, glaubt er. SCN-Coach Janusz Gogola sah noch konditionelle Defizite: „Das merkt man an der fehlenden Kraft beim Abschluss oder auch daran, dass einige Pässe zu spät kamen.“ Positiv sei aber gewesen, dass das Team nach dem klaren Rückstand so stark gekämpft habe. Die Mannschaft sei auf einem guten Weg, sagte Gogola. So spielten sie SC Neustadt: Pisk, Brzica – Ehrenklau, Görge, Härtel, Reinspach, Tummings, Glaser, Mosashvili, Mongrell, Mijatovic (2 Tore), Hummel (1), Held (3).

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