Neustadt „Ich denke, dass mir die Dritte Liga guttut“

Der Haßlocher Nils Röller (links, hier gegen den HC Oppenweiler/Backnang) wird in der TSG-Abwehr im Innenblock eingesetzt.
Der Haßlocher Nils Röller (links, hier gegen den HC Oppenweiler/Backnang) wird in der TSG-Abwehr im Innenblock eingesetzt.

«Hassloch.» Mit einem 35:24 (18:9)-Sieg gegen den HC Oppenweiler/Backnang haben sich die Drittliga-Handballer der TSG Haßloch in die vierwöchige Spielpause verabschiedet. Nur Nils Röller, der erst 17 Jahre alte Kreisläufer aus dem Kader von Trainer Tobias Job, bleibt im Spielmodus. Der in Mutterstadt lebende Nachwuchsspieler ist am zweiten Weihnachtsfeiertag zur U19-Nationalmannschaft nach Merzig gereist und nimmt dort am 32. Sparkassen-Cup teil, einem internationalen Handballturnier, das für A-Jugend-Nationalmannschaften vom HSV Merzig-Hilbringen ausgerichtet wird.

Herr Röller, Ihre Kollegen der TSG Haßloch sind in der Winterpause. Sind Sie ein wenig traurig, dass es bei Ihnen nicht so ist?

Nein, im Gegenteil. Ich freue mich, zwei Monate nach dem letzten Lehrgang in Warendorf mit der U19-Nationalmannnschaft wieder im Einsatz zu sein. Welche Erwartungen haben Sie an den 32. Sparkassen-Cup in Merzig? Bei einem Turnier im eigenen Land ist es unser Anspruch, um den Turniersieg mitzuspielen. Die Spiele gegen Tschechien und die beiden Partien gegen Finnland und die Schweiz sind sicherlich keine leichten, aber durchaus lösbare Aufgaben, um dann in das Halbfinale am Samstag einzuziehen. Und welche Ambitionen haben Sie persönlich? Im Nationalkader sind wir fünf Kreisläufer, einer meiner Kollegen fällt aber wegen eines Kreuzbandrisses länger aus. Bundestrainer Erik Wudtke hat diesmal Dennis Mehler vom HCE Rostock und mich nominiert. Mein persönliches Ziel ist einfach, möglichst viele Spielanteile zu bekommen und mich für weitere Aufgaben zu empfehlen. Ich habe inzwischen fünf Einsätze mit der Nationalmannschaft und elf Tore geworfen. In Merzig sollen es nicht meine letzten Einsätze sein. Im kommenden Jahr winkt die Teilnahme an der U19-EM in Mazedonien. Wie stehen die Chancen? Ich glaube, jeder der im DHB-Kader ist, hat eine Chance. Nachdem ich mir beim letzten Lehrgang vor der WM in Algerien die Nase gebrochen hatte, konnte ich nicht dabei sein. Dennoch werde ich alles dransetzen, dass es zu weiteren Einsätzen im Nationaltrikot kommen wird und ich mein erstes großes Turnier bestreiten kann. Es macht einfach Spaß, mit den besten Jungs des Jahrgangs 2001/2002 zu spielen. Seit dieser Saison haben Sie ein Doppelspielrecht bei der TSG Haßloch, da sie noch bei der A-Jugend der TSG Friesenheim im Einsatz sind. Welches Fazit ziehen Sie nach einem halben Jahr in Haßloch? In Haßloch wurde ich von der Mannschaft sehr gut aufgenommen worden. Ich bekomme viel Vertrauen vom Trainer, aber ich muss auch Geduld haben. In den vergangenen Wochen habe ich immer mehr Spielanteile erhalten, gerade auch im Innenblock zusammen mit Oliver Zeller. Ich denke, dass mir die Dritte Liga neben der A-Jugend guttut. Bei der TSG Haßloch laufen derzeit die Planungen für die nächste Spielzeit. Werden Sie auch in der kommenden Saison das blau-weiße Trikot der Bären tragen? Über die nächste Saison habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Auch hat weder von der TSG Haßloch noch von der TSG Friesenheim jemand mit mir darüber gesprochen. Es gibt für mich aber auch keine Eile. Ich darf noch ein Jahr A-Jugend spielen, deshalb hoffe ich, dass wir mit Friesenheim in die Bundesliga zurückkehren werden. Und was das Spielrecht bei den Aktiven betrifft, wird man sicherlich eine Lösung finden. Da ich 2020 mein Abitur am Paul-von-Denis-Gymnasium in Schifferstadt mache, werde ich sicherlich meine Möglichkeiten in der Region nutzen. Aber Sie freuen sich schon auf das erste Drittliga-Spiel der TSG Haßloch nach der Weihnachtspause? Definitiv. Denn da geht es gegen meinen Bruder Lars bei der SG Kronau-Östringen II. Das ist für mich schon ein ganz besonderes Spiel. Im Hinspiel kam ich nicht zum Einsatz, Lars war verletzt und auch nicht dabei. Jetzt hoffe ich, dass wir beide am 26. Januar zum Einsatz kommen. Das ist dann die erste Begegnung, die wir gegeneinander in der Dritten Liga bestreiten. Für wen werden dann Ihre Eltern Andrea und Christian die Daumen drücken? Sehr interessante Frage. Ich denke, sie wünschen sich, dass es eine faire Partie wird und wir beide uns nicht verletzen. | Interview: Jochen Willner

Ihre News direkt zur Hand
Greifen Sie auf all unsere Artikel direkt über unsere neue App zu.
Via WhatsApp aktuell bleiben
x