Elmstein Historisches Räuberlager beim Forsthaus Breitenstein

Hände hoch! Dieter Schowalter und Angela Pfenninger stellen die Epoche der Räuber authentisch dar.
Hände hoch! Dieter Schowalter und Angela Pfenninger stellen die Epoche der Räuber authentisch dar.

Eine Zeitreise ins 18. und frühe 19. Jahrhundert kann am Samstag und Sonntag, 26./27. August, am Forsthaus Breitenstein im Elmsteiner Tal unternommen werden. Ein historisches Räuberlager lässt die Besucher in die Welt des Schinderhannes eintauchen.

„Geschichte zum Anfassen“ wollen die Mitwirkenden den Besuchern bieten, sagt Dieter Schowalter aus Speyer. Seit zwölf Jahren veranstaltet er zusammen mit Angela Pfenninger und weiteren Mitwirkenden solche Räuberlager. Mit diesem Programm war die Truppe bereits im Freillichtmuseum Jexhof bei München, auf der Festung Ehrenbreitstein Koblenz und in der Ruine Hardenburg zu Gast. Die „Räuberthematik“ und die Epoche, in der Schurken wie der Schinderhannes Angst und Schrecken verbreitet und ihr Unwesen getrieben haben, faszinieren Schowalter besonders.

Möglichst authentische Darstellung

Living-History-Darsteller des 18. Jahrhunderts bieten dem Publikum jeden Alters ein spannendes Programm. Darunter versteht man Mitwirkende, die nicht klischeehaft das Leben in früheren Zeiten zeigen wollen, sondern auf die authentische Darstellung mit möglichst realistischen Repliken von echten Kleidungsstücken, Ausrüstung, Gebrauchsgegenständen und Waffen Wert legen. „Aber immer auch mit einem kleinen Augenzwinkern“, sagt Schowalter.

Die Räuber stehen im Mittelpunkt: Neben Johannes Bückler aus dem Hunsrück, der Schinderhannes genannt wurde, spielen auch der Hölzerlips aus der Gegend um Fulda oder der in Württemberg gefürchtete Hannikel eine Rolle. Dabei kommen Moritaten von schaurigen Übeltätern mit realistischen Marionetten bekannter Räuber zur Aufführung. Die Puppen werden von Katrin Freund bewegt, die als Marionettenspielerin bei der Augsburger Puppenkiste die Fäden zieht.

Das Lagerleben mit authentischen Repliken und urigem Kochen am Lagerfeuer entführt die Besucher in die Zeit des 18. und frühen 19. Jahrhunderts. Während der Besatzung der Pfalz durch französische Revolutionstruppen waren die sozialen Härten groß, erklärt Schowalter. Viele Menschen waren entwurzelt, die Räuberei war weit verbreitet.

Kleine Taschendiebe am Werk

Kinder können im Räuberlager ihre flinken Finger beim Geschicklichkeitsspiel für Taschendiebe schulen. Die „Räuberzinken“ gilt es zu entschlüsseln und Begriffe aus der Gaunersprache „Rotwelsch“ zu erraten. Feuerwaffen werden gezeigt, und die Funktionsweise von Vorderladerwaffen mit Steinschloss wird erklärt.

Der Eintritt ist frei. Das historische Räuberlager ist am Samstag von 10 bis 18 Uhr und am Sonntag von 10 bis 16 Uhr geöffnet.

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