Aufgelesen Hertie: Kunst am Bau – im Wandel

Erst Klee-Version ...
Erst Klee-Version ...

Neustadt ist eine Stadt der Kunst. Bekannte Maler haben hier gelebt – Ludwig Fellner, Heiner Deege und natürlich Otto Dill. Nicht weit entfernt von dessen Museum, eigentlich auf der anderen Straßenseite, haben nun Unbekannte an einem nicht unbedingt dafür geeigneten Ort gewirkt – am ehemaligen Hertie. Ob die (Kunst-) Arbeiter versucht haben, Paul Klees 1927 entstandenes Werk „Harmonie der nördlichen Flora“ nachzustellen oder dem deutschen Maler einfach eine Hommage widmen wollten, ist aber eine vernachlässigbare Frage. Denn ihre Kunst ist nicht mehr da. Der Vergänglichkeit anheimgefallen. Banksy würde sich genüsslich die Hände reiben. Nein, niemand hat die farbigen Holzplatten durch den Reißwolf gedreht. Viel besser. Es ist wohl ein weiterer (Kunst-)Arbeiter auf den Plan getreten. Und hat einfach das Klee-Zitat in eine echte Christo-Verpackung umgestaltet. Alle farbigen Bretter sind inzwischen in eine Kunststofffolie eingehüllt. Wo zuvor am Baukörper Farben dominierten, herrscht nun ein dezentes Schlammgrün. Kunst im Wandel.

Stellt sich abschließend einerseits die Frage, warum die Verpackungskünstler nicht gleich den ganzen Bau eingehüllt haben. Manch Neustadter nebst Besucher hätte es ihnen wahrscheinlich still gedankt. Andererseits wird Spannung aufgebaut. Was geschieht als nächstes in direkter Nachbarschaft zum Dill-Museum? Und auf welche Kunstsparte darf sich der spontan formierte Neustadter Kunst-am-Bau-Freundeskreis als nächstes freuen?

... jetzt die Christo-Variante.
... jetzt die Christo-Variante.
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