Neustadt Handwerk: Noch viele Lehrstellen zu haben – Online-Speed-Dating soll zusammenführen
20 Prozent weniger Ausbildungsverträge als im vergangenen Jahr seien bislang abgeschlossen worden, berichtet Dirk Fischer, Präsident der Handwerkskammer der Pfalz und Schreinermeister aus Neustadt. Allerdings seien viele Jugendliche noch unentschieden und brauchten eine Orientierungshilfe. Diese will das Handwerk bieten und setzt dabei aufs direkte Gespräch – aber auch auf digitale Wege wie das für 12. August angesetzte Online-Speed-Dating zwischen Handwerksbetrieben und jungen Interessenten.
Dem Stand an der Stiftskirche direkt gegenüber liegt das Geschäft für Hörgeräteakustik von Alexander Sassenberg. Immer wieder schaut er kurz vorbei, ist begeistert von der Werbeaktion der Kammer: „Davon profitieren wir alle.“. Auch Sassenberg bildet aus, auch Sassenberg hat noch niemanden fürs laufende Jahr gefunden.
Zehn junge Leute, die am Stand vorbeischauen, verlassen ihn mit einem individuellen Beratungstermin in der Tasche. Interessant für das Handwerk ist es aber auch, mit Eltern und Großeltern ins Gespräch zu kommen, wie die Coaches für berufliche Ausbildung, Sabine Theisen-Kröner und Frank Spitzfaden wissen. Frank Bixler, bei der Kammer in Kaiserslautern Teamleiter Projekte, unterstreicht, dass die neuen Auszubildenden nicht nur vorab, sondern noch mindestens die ersten sechs Monate weiter begleitet werden.
Online-Speed-Dating soll Betriebe und Lehrstellen-Suchende zusammenbringen
240 freie Lehrstellen zählt das Pfälzer Handwerk aktuell, davon rund 100 in der Region Neustadt, Bad Dürkheim, Landau, wie Präsident Fischer darlegt. Die Dunkelziffer sei sicher weitaus höher. Daher wirbt er besonders für das Online-Speed-Dating am 12. August von 14 bis 17 Uhr. Solche neuen Wege seien wichtig und sollten immer stärker genutzt werden.
Kurz gesagt, werden an jenem Mittwoch Lehrstellen-Suchende und Betriebe online zusammengebracht. Die Spannbreite der Berufe sei groß, sagt Bixler. Doch selbst wenn der Wunschberuf nicht dabei sein sollte, lohne sich das Mitmachen. Stattdessen könnten die jungen Leute mit den Handwerks-Coaches sprechen und sich beraten lassen. „Keiner soll verloren gehen“, macht der Teamleiter Projekte deutlich.