Neustadt Handball-Drittligist TSG Haßloch schafft die Wende

Der Haßlocher Linksaußen Florian Kern glänzte bei Tempogegenstößen sowie auch im Rpückraum mit Toren. Insgesamt traf er zehnmal.
Der Haßlocher Linksaußen Florian Kern glänzte bei Tempogegenstößen sowie auch im Rpückraum mit Toren. Insgesamt traf er zehnmal. Foto: Mehn

Staunen, Erleichterung und letztendlich die Freude über einen kaum mehr erwarteten Erfolg gegen überzeugend auftretende Gäste vom HC Oppenweiler/Backnang – so könnte man die Stimmung des Drittligisten TSG Haßloch nach dem Abpfiff im TSG-Sportzentrum zusammenfassen. Die Art und Weise, wie der wichtige Erfolg zu Stande kam, ist zumindest kurios.

Das von den sportlichen TSG-Verantwortlichen geforderte „Nachlegen“ war der Mannschaft von Trainer Tobias Job gegen einen starken HC geglückt.

Bis zur 53. Minute, in der Backnangs Linkshänder Ruben Siegle seinen Gegenüber Dominic Hartstern einfach stehen ließ und das 23:26 erzielte, hatten die Gäste das Spiel mit Ausnahme der Anfangsphase unter Kontrolle. Der HC agierte zwingender und imponierte mit einer enormen Geschwindigkeit, der die Job-Mannschaft an diesem Abend nicht gewachsen zu sein schien. Der pfeilschnelle und sprunggewaltige Linksaußen Marcel Lenz stellte die Einheimischen immer wieder vor unlösbare Probleme. Die Haßlocher wirkten schlafmützig und phasenweise überfordert.

Ruhige Kulisse

Dies dokumentierte sich auch in der Körpersprache und der für Haßlocher Verhältnisse ruhigen Kulisse. Dementsprechend ratlos zeigte sich auch Oppenweilers bester Akteur direkt nach dem Abpfiff: „Normalerweise weiß ich schon, woran es gelegen hat, wenn wir verlieren. Heute fehlt mir dazu die Idee. Natürlich steigert sich Elvijs Borodovskis in der Schlussviertelstunde und Daniel Schlingmann hält stark, aber dennoch haben wir gut gespielt und hätten gewinnen müssen. Es hat irgendwie nicht sein sollen.“

In der Tat präsentierte sich Haßlochs Linkshänder Elvijs Borodovskis, der zuvor wenig auffiel, gegen Ende von seiner besten Seite und konnte somit sein Team zumindest einigermaßen im Spiel halten.

Zur Überraschung vieler Beobachter kam dann doch alles ganz anders. Nach dem 24:26-Anschlusstreffer durch einen verwandelten Strafwurf von Dennis Götz leistete sich Oppenweiler unerwartet einige technische Fehler und überhastete Abschlüsse. Zudem fand TSG-Torhüter Schlingmann zu seiner Form der Anfangsphase, als er sieben Bälle in den ersten zwölf Minuten entschärfen konnte, zurück. Haßloch drehte die Partie. Insbesondere der zehnfache Torschütze Florian Kern und Mittelmann Oliver Zeller nutzten dies mit den begehrten einfachen Toren über das Tempospiel – ein Mittel, welches nahezu 50 Minuten die Gäste perfekt demonstriert hatten.

Dementsprechend fiel auch das Fazit von Coach Tobias Job aus: „Betrachtet man den gesamten Spielverlauf, so ist dieser Sieg unverdient. Unsere Gäste kontrollierten die Partie über 50 Minuten. In unserer Lage ist das aber nun wirklich völlig egal. Kevin Seelos lief angeschlagen auf, Denni Djozic und Lars Hannes saßen geschwächt durch einen Infekt nur auf der Bank. Da kann ich mich nur über zwei wichtige Zähler im Abstiegskampf freuen.“

„Alles lief gegen uns“

Erheblichen Anteil am glücklichen Erfolg hatte auch Florian Kern, der vor Wochenfrist vom Sportlichen Leiter der Haßlocher, Thomas Müller, ein Sonderlob erhalten hatte, indem er feststellte, dass der Linksaußen nicht mehr aus der Truppe wegzudenken sei. Kern bedankte sich artig, erzielte über Tempogegenstöße, von seiner Linksaußenposition und auch aus dem Rückraum Tore wie am Fließband. Nach dem Drittliga-Spiel blieb er jedoch auf dem Boden und sprach ebenfalls von überlegenen Gästen. „Eigentlich waren wir schon geschlagen. Alles lief gegen uns, und dann schaffen wir doch noch irgendwie die Wende“, stellte Florian Kern fest. „Letztendlich ist das aber egal. Die zwei Punkte nehmen wir sehr gerne auch so mit.“

So spielten sie

TSG Haßloch: Schlingmann, Pfaffmann (zwei Siebenmeter) - Seelos, Zeller (3), Borodovskis (5) - Röller (1) - Kern (10), Gregori (1) –, Götz (4/3), Muhovec (1), Job (4), Zech (1), Hartstern (1), Hannes (n.e.), Djozic (n.e.)

Spielfilm: 5:3 (9.), 5:8 (18.), 8:11 (24.), 10:13 (30.), 12:15 (34.), 15:19 (40.), 21:24 (50.), 23:26 (53.), 26:26 (55.), 31:27 (60.) - Zeitstrafen: 4:1 - Siebenmeter: 4/3 - 6/4 – Beste Spieler: Schlingmann, Kern, Borodovskis – Lenz, Stryc – Zuschauer: 350 – Schiedsrichter: Sug/Janz (Bergneustadt).

Information: Im TSG-Bus nach Saarlouis

Am kommenden Samstag besteht wieder die Möglichkeit, zum Auswärtsspiel der TSG Haßloch im Mannschaftsbus mitzufahren. Am 1. Februar, 19.30 Uhr, tritt die TSG beim Tabellenachten HG Saarlouis an. Abfahrt ist am 1. Februar um 15.30 Uhr am TSG-Sportzentrum. Anmeldungen nimmt Jürgen Armbrust, E-Mail jarmbrust@t-online.de, Telefon 0151/70815716 oder 06324/5765, entgegen. (sab)

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