Neustadt Haardter wollen Dorfgemeinschaft stärken

Die Welsch-Terrasse mit ihrer tollen Aussicht ist ein Pfund, mit dem die Haardter wuchern können.
Die Welsch-Terrasse mit ihrer tollen Aussicht ist ein Pfund, mit dem die Haardter wuchern können.

Die Dorfgemeinschaft ist das wichtigste Thema für die Zukunft von Haardt. Das hat die Lenkungsgruppe des Modellprojekts Stadtdörfer bei einem digitalen Workshop am Samstag festgelegt. Das Land legt Wert darauf, dass schon bald Ideen umgesetzt werden.

35 Haardter äußerten in drei digitalen „Arbeitstischen“ ihre Meinung zu den Zukunftsthemen für Haardt, zu möglichen Projekten und zu einer „Profilidee“. Was sie dabei diskutierten, welche Ideen sie hatten, was sie für die Zukunft von Haardt möchten, wie die Gespräche verliefen, das durften die anderen Haardter und die Öffentlichkeit zunächst nicht erfahren.

Die „Arbeitstische“ liefen in Online-Gruppen ohne Öffentlichkeit ab. Die etwa 15 Zuschauer, die hofften, im anschließenden öffentlichen Teil des Workshops etwas über die Ergebnisse zu erfahren, wurden jedoch weitgehend enttäuscht. Er werde Informationen in den sozialen Medien veröffentlichen, kündigte Michael Kleemann an, Inhaber des Projektentwicklungsbüros Stadtimpuls. Sein Büro ist von der Stadtverwaltung mit der Betreuung des Projekts Stadtdörfer beauftragt worden.

Vier wichtige Themen eruiert

Vier für die Zukunft von Haardt wichtige Themen hat die Lenkungsgruppe, zu der Mitarbeiter der Stadtverwaltung und von Stadtimpuls sowie Mitglieder des Ortsbeirats gehören, in den vergangenen Wochen bereits festgelegt. An erster Stelle steht die Dorfgemeinschaft, gefolgt vom Themenkomplex Kinder, Jugend, Familie. An dritter Stelle steht Nachhaltigkeit, Verkehr und Baukultur und an vierter Stelle Dorfcharakter und Tourismus.

Basis dafür sind nach Angaben von Kleemann Gespräche mit „Ortskennern“, wie der Ortsvorsteherin und Vereinsvorständen, sowie eine Befragung der Haardter Bürger. An der haben sich laut Carmen Wunn, Leiterin der städtischen Stadtplanung, 178 Erwachsene, 18 Jugendliche und 43 Kinder beteiligt. Das sind etwa 9,6 Prozent der Haardter. Verkehr und Wegesysteme nannten die Erwachsenen mit großem Abstand als das Thema, das ihnen am wichtigsten ist. Als Stärke wurden Wald, Weinberge, Stadtnähe und Ruhe angeführt. Verkehrsberuhigung und Verbesserung der Parksituation waren die am häufigsten genannten Wünsche. Mehr Möglichkeiten auf den Spielplätzen ist der Wunsch, den Kinder äußerten.

Förderung vom Land

„Haardt, Balkon der sonnigen Pfalz mit Blick in die Zukunft. Eine weltoffene Dorfgemeinschaft zwischen Stadt, Wald und Wein“, nannte Kleemann als eine an dem „Arbeitstisch“ vorgeschlagene mögliche „Profilidee“. Dies ist Motto und Ziel eines Leitbildes für Haardt, das im Verlauf des Projekts Stadtdörfer erarbeitet werden soll. Einbezogen werden in diese „Profilidee“ sollen außerdem Kultur und Kreativität.

Bürgerschaftliches Engagement, Biodiversität und Gastronomie wurden vom „Arbeitstisch“ als weitere mögliche Schwerpunkte für die Zukunft von Haardt genannt, wie Wunn auf Anfrage mitteilte. Für Projekte, die als Ergebnis des Modellprojekts umgesetzt werden könnten, gebe es zahlreiche Ideen. Als Beispiele nannte Wunn die Nutzung der Welsch-Terrasse sowie die Förderung von Radtourismus und Elektromobilität. Das rheinland-pfälzische Innenministerium, das das Modellprojekt Stadtdörfer finanziert, lege „großen Wert darauf“, dass bald ein Projekt umgesetzt wird und gewähre dafür Zuschüsse, so Kleemann. Das Modellprojekt sei aber „kein Füllhorn“, betonte der Beigeordnete Bernhard Adams.

In Projekt- und Arbeitsgruppen soll nun bis September weitergearbeitet werden. Danach soll die Lenkungsgruppe ein Leitbild und ein erstes Projekt festlegen, das dann vom Ortsbeirat und vom Stadtrat beschlossen werden soll.

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