Lindenberg Grundschul-Sanierung: Endlich raus aus den Containern?

Seit 2020 wird die Schule saniert, unser Foto stammt aus dem vergangenen Jahr.
Seit 2020 wird die Schule saniert, unser Foto stammt aus dem vergangenen Jahr.

Seit Frühjahr 2020 laufen die Sanierungsarbeiten an der Grundschule Lindenberg. Immer wieder gab es Verzögerungen. Jetzt soll es bis zum nächsten Schuljahr klappen.

Auf einen Termin festlegen, wann Umbau und Sanierung der Grundschule Lindenberg abgeschlossen sind, das will inzwischen niemand mehr. Im Frühjahr 2020 war mit den Arbeiten begonnen worden. Das war schon etwa ein halbes Jahr später als ursprünglich geplant. Eigentlich sollte die Schule Ende 2020 in neuem Glanz erstrahlen. Bekannterweise ist der Termin mehrfach verschoben worden. Die Schüler werden unterdessen in Containern unterrichtet.

Jetzt aber seien die Arbeiten „auf der Zielgeraden“, sagt Carsten Herter, der für Schulen zuständige stellvertretende Leiter des Fachbereichs Bürgerdienste bei der Verbandsgemeindeverwaltung Lambrecht. Im Inneren des Gebäudes würden derzeit in den Gewerken Elektro, Lüftung und Heizung die letzten Arbeiten ausgeführt. Dann seien die Sanitärarbeiten an der Reihe.

Küchenauftrag vergeben

Das Erdgeschoss des Gebäudes wird zum Dorfgemeinschaftshaus umgebaut. Nach Angaben des Lindenberger Ortsbürgermeisters Reiner Koch soll noch in diesem Monat Parkett verlegt werden. Auch für die Küche, die dort eingebaut werden soll, ist die Ausschreibung abgeschlossen. Rund 83.000 Euro sei der günstigste Preis bei den Angeboten für die Küchentechnik und deren Einbau, teilte Koch in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats mit.

Obwohl das um einiges günstiger ist als die geschätzten Kosten von rund 107.000 Euro, gab es heftige Proteste von Ratsmitgliedern. Diese wollten bei der Auswahl der Küchengeräte mitreden und mitentscheiden und waren ziemlich sauer, dass ihnen das nicht zugestanden worden war. Erst als Koch Besserung gelobte, wurde ihm zugestanden, dass er den Auftrag für die Küche vergeben darf. Die Küche könne im Übrigen auch für eine zukünftige Ganztagsschule genutzt werden, betonte Koch.

Weißtanne für außen

Bei der Außenfassade hat sich der Ortsbürgermeister durchgesetzt, sie wird mit Weißtannenholz verkleidet, das mit Leinöl behandelt ist. Knapp 189.000 Euro kostet das, es hatte deshalb Diskussionen im Verbandsgemeinderat gegeben. Eine Giebelwand sei inzwischen mit dem Holz verkleidet, informierte Koch. Noch nicht endgültig entschieden sei, wie die Außenanlage gestaltet werden soll, und für welchen Teil des Außenbereichs die Verbandsgemeinde und für welchen die Gemeinde Lindenberg die Kosten übernehmen wird.

Auch über das mehrfach heiß diskutierte Thema Heizung müsse noch einmal gesprochen werden, erklärte Bürgermeister Gernot Kuhn. Koch und ein Teil des Lindenberger Gemeinderats wollten, dass eine Holzpelletheizung eingebaut wird. Doch die Mehrheit des Gemeinderats stimmte dagegen. Kuhn hatte stets darauf verwiesen, dass die Heizung in dem Gebäude noch funktioniere. Im Herbst vergangenen Jahres allerdings gab sie ihren Geist auf, eine neue Gastherme wurde eingebaut. Aber: Das Gebäude darf nicht ausschließlich mit Gas beheizt werden, denn die Zuschüsse des Landes sind daran gebunden, dass die Schule energetisch saniert wird. Deshalb werde nun wahrscheinlich zusätzlich eine Wärmepumpe eingebaut, so der Verbandsbürgermeister. Die Entscheidung stehe aber noch aus.

Die Nutzung des Gebäudes sei davon jedoch unabhängig, denn die Gastherme sei ausreichend, um das Gebäude zu beheizen. Eine Wärmepumpe könne zu einem späteren Zeitpunkt eingebaut werden. Auch solle noch eine Photovoltaikanlage auf das Dach des Gebäudes, ergänzte Kuhn.

Firma will Schadensersatz

Noch offen sei, welche zusätzlichen Kosten durch einen Fehler der Verbandsgemeindeverwaltung bei der Vergabe der Estricharbeiten entstehen. Öffentliche Aufträge müssen in der Regel an den wirtschaftlichsten Bieter vergeben werden. Wegen eines Fehlers ging der Auftrag aber in diesem Fall an den zweitgünstigsten Bieter. Der günstigste Bieter wehrte sich, bekam den Auftrag und hat die Arbeiten nach Angaben von Kuhn inzwischen erledigt. Die Firma, die den Auftrag irrtümlicherweise erhalten hatte, fordert aber Schadenersatz. Die Verwaltung stehe mit der Firma „weiterhin im Dialog“, so der Bürgermeister.

Nach Kuhns Angaben stand vor Beginn der Arbeiten vor mehr als drei Jahren keine Gesamtsumme fest, was die Sanierung kosten wird. Bisher habe die Verbandsgemeinde Lambrecht 2,16 Millionen Euro ausgegeben. Wie hoch der Preis am Ende sein werde, könne man noch nicht sagen. Für das Dorfgemeinschaftshaus wird von Kosten in Höhe von 1,22 Millionen Euro ausgegangen. Vom Land Rheinland-Pfalz bekommt die Gemeinde einen Zuschuss von 250.000 Euro.

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