Maikammer Grünwedel und Waldhaus Wilhelm tun sich zusammen

Dominik Grünwedel mit Birgit und Kurt-Günter Wilhelm im Gastraum des Hotel-Restaurants.
Dominik Grünwedel mit Birgit und Kurt-Günter Wilhelm im Gastraum des Hotel-Restaurants.

Das Waldhaus Wilhelm in Maikammer hat Unterstützung bekommen: Dominik Grünwedel. Seinen eigenen Betrieb hat der bekannte Gastronom aufgegeben. Wie es zu der neuen Zusammenarbeit kam.

Das Waldhaus Wilhelm an der Kalmithöhenstraße ist ein Haus mit langer Tradition. Maria und Kurt Wilhelm haben es 1951 eröffnet, Sohn Kurt-Günter und seine Frau Birgit sind 1980 eingestiegen. „Es ist ein klassischer Familienbetrieb“, sagt Kurt-Günter Wilhelm. 22 Zimmer, eine familiäre Atmosphäre, regionale Spezialitäten. Auch Wilhelms beide Schwestern haben mitgearbeitet, so lange sie erwerbstätig waren. Und manche Gäste kommen schon in der vierten Generation.

Doch die vergangenen Jahren waren hart für das Unternehmen. Erst die Corona-Zeit, in der der Betrieb neun Monate lang komplett schließen musste. „Wir haben das nur überlebt, weil unsere Stammgäste uns mit dem Kauf von Gutscheinen geholfen haben“, erzählt Wilhelm. Nach den verschiedenen Lockdowns hätte es wieder steil bergauf gehen können – wenn da nicht der Krieg gegen die Ukraine und die dadurch ausgelöste Energiekrise gekommen wäre. Und dann auch noch der Fachkräftemangel.

„Wenn man 65 ist, steckt man so etwas nicht mehr so leicht weg“, sagt Wilhelm. Irgendwann wolle er sich auch zurückziehen, wie seine Schwestern, die beide über 70 sind. „Mein Vater hat in dem Alter noch gearbeitet, so weit will ich es nicht kommen lassen“, sagt der Hotelchef.

Am Anfang stand ein Zufall

Der Zufall wollte es, dass er eines Abends mit dem Gastronom Dominik Grünwedel zusammensaß. Dieser hatte aus den diversen Krisen bereits die Konsequenz gezogen und beschlossen, seinen Betrieb zu schließen. Grünwedel hatte viele Jahre im früheren „Becker’s Gut“ in Diedesfeld ein Restaurant geführt, war dann im Clubrestaurant des Golfclubs Pfalz in Geinsheim eingestiegen. Nach der Aufgabe von „Grünwedel’s Restaurant“ in Diedesfeld war er zuletzt nur noch in Geinsheim aktiv. Seit Jahresbeginn hat er auch dort geschlossen.

„Als ich das hörte, sagte ich so zum Spaß: Dann komm grad zu uns“, erzählt Wilhelm. Was zunächst einfach so dahin gesagt worden war, wurde ernst: Grünwedel und Wilhelm haben sich zusammengetan. Dabei ist Grünwedel Angestellter im Waldhaus, seit Anfang März. „Das harmoniert wunderbar, und wir sind sehr froh über die Zusammenarbeit“, betont Wilhelm. Und auch Grünwedel ist rundum zufrieden: „Was die hier in der Küche machen, ist super“, lobt der gelernte Koch. Es werde mit Leidenschaft gekocht, das spüre man. Umkrempeln werde er gar nichts, lediglich Akzente setzen. „Wir möchten gerne die jüngeren Generationen noch stärker ansprechen“, erklärt der 39-Jährige.

Platz für 100 Gäste

Geholfen habe dem Haus auch, dass Grünwedel einige seiner Mitarbeiter mitgebracht habe, sagt Wilhelm. Angebote wie themengebundene Events habe er zuletzt streichen müssen, weil ihm das Personal gefehlt habe. Dabei hat er die räumlichen Möglichkeiten dafür: 100 Gäste finden im Restaurant Platz.

Im Waldhaus ist auch schon so manch eine Hochzeit gefeiert worden. „Die Lage hier am Waldrand ist traumhaft“, schwärmt Wilhelm. Inzwischen seien auch etliche Paare, die einst hier ihre Vermählung gefeiert haben, bei der Goldenen Hochzeit zurückgekehrt. „Da sind wir schon stolz drauf“, sagt Wilhelm. Umso beruhigter sei er, dass er nun einen jungen, dynamischen Mitarbeiter mit im Boot hat.

Beim Thema Hochzeit hofft Grünwedel auch auf Synergien. Denn der Gastronom betreibt seit Oktober 2021 auch die Ortsvinothek in Maikammer, direkt neben dem Haus „Rassiga“, das die „gute Stube“ Maikammers beherbergt. Diese ist mit ihrem historischen Ambiente als Trauzimmer sehr beliebt.

Blick in eines der Hotelzimmer.
Blick in eines der Hotelzimmer.
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