Neustadt Glück in der Schlusssekunde

Hielt Haßloch im Spiel: Torhüter Daniel Schlingmann.
Hielt Haßloch im Spiel: Torhüter Daniel Schlingmann.

«OPPENWEILER.» Im zweiten Anlauf ist der TSG Haßloch der erste Saisonerfolg in der neuen Drittligasaison gelungen. Das 25:24 beim HC Oppenweiler/Backnang kam durch einen Strafwurftreffer von Kevin Seelos nach Ablauf der Spielzeit zustande, weil ein Verteidiger der Hausherren in den letzten Sekunden einen Anwurf der TSG verhindert hatte.

Trainer Tobias Job meinte, dass ein Remis den Spielverlauf eher widergespielt hätte, freute sich aber übers „Quäntchen mehr Glück“ und lobte den Kampfgeist seines Teams. Weil die Gastgeber erhebliche Verletzungsprobleme hatten, wurde der vor wenigen Monaten verabschiedete Tobias Hold reaktiviert. Dem Angriffsspiel der Handballer aus dem Murrtal mangelte es an Durchschlagskraft – und die Haßlocher Abwehr, robust und körperlich präsent, dazu mit dem zuverlässigen Torwart Daniel Schlingmann ausgestattet, erwies sich als schwer überwindbar. Die Gastgeber mussten für jeden Treffer hart arbeiten. Immerhin holten sie Siebenmeter heraus, zehn an der Zahl. Neun davon wusste Marcel Lenz zu Toren zu nutzen. Dass die Partie jederzeit eng war und sich keine Mannschaft mit mehr als zwei Toren absetzen konnte, war der Tatsache geschuldet, dass auch die Haßlocher Angreifer oft kein Mittel gegen die kampfstarke HC-Abwehr fanden. Deren Torwart Stefan Koppmeier wehrte gleich zu Beginn der Begegnung mehrere Bälle ab und war fortan gut im Spiel. Allerdings mussten die Gastgeber einen frühen Dämpfer wegstecken. Kreisläufer Jakub Strýc schied mit einer Knieverletzung aus. Er musste mit einer Trage vom Spielfeld gebracht werden. Dis zur Pause blieb die Partie flach, durch einen verwandelten Siebenmeter von Lenz nahm der HC eine 11:10-Führung mit in die Kabinen. In der zweiten Halbzeit wechselte die Führung immer wieder. Als der Haßlocher in Unterzahl beim 21:19 (52.) in Rückstand gerieten, schlug die große Stunde ihres Torhüters: Daniel Schlingmann holte sein Team zurück in die Partie. Seine Vorderleute wiederum nutzten ein Überzahlspiel, führte vier Minuten vor dem Ende mit 23:21. Vor allem Florian Kern und Kevin Seelos setzten dabei Akzente. Der Sieg war das jedoch noch nicht, denn die Gastgeber gaben sich nicht auf, eroberten sich 30 Sekunden durch eine gute Abwehrleistung nochmals den Ball. Wieder wurde Lenz freigespielt, vier Sekunden vor dem Ende traf er zum 24:24. Das wäre wohl auch leistungsgerecht gewesen, doch die Partie hielt noch einen finalen Akkord bereit. Bei Schlingmanns Versuch, den Ball schnell zur Mittellinie zu befördern, stand Philipp Schöbinger im Weg. Der Anwurf war regelwidrig verhindert. Aus Haßlocher Sicht war das die optimale Lösung, denn es war nur noch eine gute Sekunde auf der Uhr, da hätte die TSG keinen Angriff mehr zustande gebracht. So aber gab es Siebenmeter. Kevin Seelos traf zum 25:24 für Haßloch. HC-Trainer Matthias Heineke: „Es ist natürlich sehr schwer, das Spiel differenziert zu betrachten, denn der verletzungsbedingte Ausfall von Jakub Strýc steckt uns allen in den Knochen. Außerdem war es ein brutal unglücklicher Ausgang für uns.“ TSG-Trainer Tobias Job: „Das war ein sehr glücklicher Sieg. Aus der vergangenen Woche kenne ich das Gefühl einer knappen Niederlage, und darum kann ich die Gemütslage gut nachempfinden. Wir haben ein Spiel mit Kampf pur und mit zwei überragenden Torhütern gesehen, das keinen Sieger verdient hatte. Hinten hinaus hatten wir aber offenkundig einfach das Quäntchen mehr Glück.“ So spielten sie HC Oppenweiler/Backnang: Thomas Fink, Stefan Koppmeier (Tor), Marcel Lenz (15/9), Kevin Wolf (1), Jonas Frank, Philipp Schöbinger (1), Jakub Strýc, Tom Kuhnle (1), Philipp Maurer (2), Niklas Hug (n.e), Felix Raff (1), Dominik Koch, Lukas Köder (3), Tobias Hold TSG Haßloch: Daniel Schlingmann, Florian Pfaffmann (Tor), Elvijs Borodovskis (1), Alexander Leibnitz, Lars Hannes (1), Florian Kern (5), Maximilian Zech, Tim Schmieder, Tim Freitag (2), Kevin Seelos (9/5), Dennis Gregori (1), Stefan Job (2), Dominic Hartstern (1), Oliver Zeller (2), Dennis Götz (1) Spielfilm: 1:3 (7.), 6:6 (25.), 11:10 (30.) – 13:14 (39.), 21:19 (51.), 23:24 (59.) - Siebenmeter: 9/10 - 5/6 - Zeitstrafen: 4:6 Minuten - Zuschauer: 500 - Schiedsrichter: Ernst/ Friedhoff (Fellbach/Freiburg).

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