Neustadt Gimmeldinger Kritik an der Verwaltung

Que sera, sera: Ortsvorsteherin Claudia Albrecht verpackte ihren Blick in die Zukunft musikalisch.
Que sera, sera: Ortsvorsteherin Claudia Albrecht verpackte ihren Blick in die Zukunft musikalisch.

Gimmeldingen hat ein Alleinstellungsmerkmal unter Neustadts Weindörfern: Nur hier singt die Ortsvorsteherin beim Neujahrsempfang in der Meerspinnhalle ein Lied.

„Wir sind nicht die erste Generation, die sich fragt, wie es weitergeht“, sagte Ortsvorsteherin Claudia Albrecht. Schon in dem Lied „Que sera, sera“, mit dem Doris Day in den 1950er-Jahren erfolgreich war, ging es um die Frage, was die Zukunft bringen wird. Albrecht stimmte das Lied an, und die Besucher sangen den Refrain mit.

Charmant verpackte sie ihre Kritik an der Stadtverwaltung. Es sei schön, dass eine finanzielle Förderung für die Sanierung des Spielplatzes bewilligt worden sei, sagte Albrecht. Sie sei sicher, „dass meine Enkel mal den Platz mit ihren Enkeln werden nutzen können“, umschrieb die Ortsvorsteherin, dass es mit der Sanierung nicht vorangeht.

„Nichts aus Fehlern gelernt“

Auch zur Erneuerung der Bushaltestellen in der Peter-Koch-Straße musste die Verwaltung Kritik einstecken. Die Bushaltestelle unterhalb der Peter-Koch-Straße sollte behindertengerecht ausgebaut werden. Umgestaltet worden sei sie zwar, aber nicht behindertengerecht, zusätzlich gebe es nun Verkehrsprobleme. Als „originell“ und „lustig“ bezeichnete Albrecht die Vorschläge der Verwaltung zur Behebung dieser Mängel. Bei der Erneuerung der Bushaltestelle oberhalb der Peter-Koch-Straße habe die Verwaltung „aus den Fehlern unten nichts dazu gelernt“.

Gut voran gehe es dagegen an der Baustelle der Turnhalle des TV Gimmeldingen. Die erneuerte Halle werde nach dem Ende der Arbeiten „eine tolle Bereicherung für unser Dorf“ sein.

Mandelblüte: Saison statt Fest

Sie blickte zurück auf das Geschehen in Gimmeldingen im vergangenen Jahr, erinnerte an die Feste, die wieder gefeiert werden konnten. Es sei gelungen, aus dem Mandelblütenfest eine Mandelblütensaison zu machen. Ähnliches sei auch für dieses Jahr geplant.

Albrecht dankte der Feuerwehr für deren Einsatz beim Brand im Gimmeldinger Wald. In den Dank an alle, die sich für den Ort engagieren, schloss sie auch ihre „wesentlich bessere Hälfte aus der Ortsverwaltung“ Petra Brandt, den Gemeindearbeiter Bernd Camin und den Hausmeister Thomas Schütz mit ein. Sie bekamen Geschenke wie auch die Familien Hermanns und Derr, die sich beim Spendenbasar für Geflüchtete besonders engagiert hatten. Für Neubürger gab es Dubbegläser mit dem Ortswappen.

Helfer für Mandelbaum-Pflege gesucht

Sie warb außerdem um Helfer bei der Pflege der Gimmeldinger Mandelbäume. „Das macht Spaß, man lernt den Namen von jedem Baum und sagt beim Vorbeigehen, Dich habe ich auch schon gegossen.“ Für einen Tankwagen zum Gießen der Bäume und für einen Ersatz für die „geklaute Heckenschere“ würden Spenden gesammelt.

„Wir sind Feuer und Flamme für unser Dorf“: Dieses Motto der Veranstaltung war nicht nur an die Wand projiziert. Mandelblütenkönigin Lena-Marie Keller und Mandelblütenprinzessin Melanie Schmidt stellten es in den Mittelpunkt ihrer Begrüßung.

Und Albrecht schenkte jedem Besucher des Neujahrsempfangs ein Päckchen Streichhölzer, „damit der Funke nicht ausgeht“. Für Musik sorgte neben der Ortsvorsteherin der Mandelblüten-Express.

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