Neustadt Gewerbeflächen: Stadt verkauft Areal in Joseph-Monier-Straße

Die Freifläche vorne rechts ist zu haben, direkt dahinter schließt sich der DHL-Zustellstützpunkt an.
Die Freifläche vorne rechts ist zu haben, direkt dahinter schließt sich der DHL-Zustellstützpunkt an.

Sie ist bereits voll erschlossen und 8900 Quadratmeter groß. Ab sofort ist eine der wenigen städtischen Gewerbeflächen zu haben. Doch kann sich nicht jede Firma bewerben.

Zehn Seiten umfasst ein Exposé, mit dem die städtische Bauverwaltung ein Grundstück im Südosten Neustadts bewirbt. Direkte Nachbarn der Gewerbebrache sind der DHL-Zustellstützpunkt sowie die Govinda Natur GmbH. Die Adresse lautet folglich Joseph-Monier-Straße, ebenfalls nicht weit weg ist der Sportartikelhändler Decathlon. Das rechteckige Areal zählt 8900 Quadratmeter und ist voll von der Stadt erschlossen, wie Baudezernent Bernhard Adams informiert. Dass die Stadt in Vorleistung getreten ist, wirkt sich natürlich auf den Kaufpreis aus: 900.000 Euro lautet das Mindestgebot, das Interessenten machen müssen.

Dass das Gelände zwar schon länger baureif ist, aber erst jetzt auf den Markt geht, hat seinen Grund. Und der heißt Landesgartenschau 2027. Dafür hat Neustadt den Zuschlag erhalten. Denn für die Großveranstaltung musste genug Fläche im Osten der Stadt bereitgestellt werden können, wo aber so manches Gewerbe beheimatet ist. Also galt es, Ersatzflächen zu haben, falls jemand bereit wäre, umzusiedeln. Die Gartenschau-Planungen aber sind nun abgeschlossen, „wir müssen nichts mehr aus strategischen Gründen vorhalten“, so der Baudezernent.

Exposé auf Homepage

Wer sich für das Grundstück interessiert, muss sich bewerben. Das Exposé ist auf der Homepage der Stadt zu finden. Entscheiden wird am Ende der Stadtrat, also die Kommunalpolitik, indes wird die Bauverwaltung als Vorfilter dienen. Das Verfahren solle so transparent wie möglich sein, sagt Adams. Wichtig seien beispielsweise Kriterien wie Anzahl der Arbeitsplätze, mögliche Nutzungskonflikte, oder auch, ob es sich um eine Neuansiedlung oder Verlagerung handelt. Am Ende werde abgewogen und eine politische Entscheidung gefällt nach dem Motto: Passt diese Branche zu Neustadt?

An städtischen Grundstücken gehören die 8900 Quadratmeter Gewerbefläche zu den letzten. Eine weitere liegt laut Adams im Bereich Grubenhof/Erfurter Straße, also beim Globus-Baumarkt. Dort müsse aber abgewartet werden, wie die vorgesehene neue Kindertagesstätte geplant wird. Die städtische Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft habe zudem noch ein Grundstück im Solarpark Lachen-Speyerdorf.

Strategisch vorgehen

Privat soll sich aber noch ein bisschen was tun. Als Beispiel nennt der Baudezernent die von drei privaten Partnern südlich von Decathlon geplante Erschließung. Zudem wird beispielsweise noch das Gelände mit dem ehemaligen Aldi-Markt in der Speyerdorfer Straße irgendwann neu genutzt werden. Unabhängig davon hatte Oberbürgermeister Marc Weigel zuletzt im Zusammenhang mit der jüngsten IHK-Umfrage angekündigt, ein „umfassend abgestimmtes Gewerbeflächen-Entwicklungskonzept“ nach der Sommerpause vorzulegen. „Wir arbeiten strategisch daran, um über den Tag hinaus Flächen anbieten zu können“ beschreibt das Adams.

Dass nicht nur die knappen städtischen Flächenressourcen dem Wirtschaftsstandort Neustadt Grenzen setzen, weiß auch der Baudezernent. Er verweist auf Ziele von Bund und Land, um den Flächenverbrauch einzudämmen. Bundesweit solle es ab 2050 eine Netto-Neuversiegelung von Null geben. Im Land soll es bis 2023 noch ein Hektar pro Tag sein. Zum Vergleich: In Neustadt beträgt das langjährige Mittel knapp 2,5 Hektar Flächenverbrauch im Jahr. Adams: „Das wird spannend.“ ahb

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