Haßloch Gemeinde bestellt neuen Feldschützen

Bis der Feldschütz eingestellt war, diskutierte der Gemeinderat ausgiebig.
Bis der Feldschütz eingestellt war, diskutierte der Gemeinderat ausgiebig.

Die Gemeinde Haßloch hatte die ehrenamtliche Stelle eines Feld- und Umweltschützen ausgeschrieben, da eine der vier Stellen seit Mai vergangenen Jahres nicht besetzt war.

Sieben Bewerbungen seien eingegangen, berichtete der Erste Beigeordnete Carsten Borck dem Gemeinderat. Einer dieser Bewerber wurde den Ratsmitgliedern für die Wahl vorgeschlagen. Das stieß auf Widerstand bei den AfD- und SPD-Ratsmitgliedern.

„So geht es nicht“, empörten sich SPD-Fraktionsvorsitzender Ralf Trösch und Elina Walther (AfD). Die Verwaltung könne nicht einen von sieben Bewerbern auswählen, sagte Trösch. Vielmehr müssten sich alle Bewerber im Feld-, Wald- und Umweltausschuss des Gemeinderats vorstellen. Danach sollten die Mitglieder des Ausschusses dem Rat einen oder mehrere Kandidaten vorschlagen und die Ratsmitglieder einen Feld- und Umweltschützen wählen. Der Gemeinderat sei für die Auswahl zuständig, die SPD sei nicht bereit auf dieses Entscheidungsrecht zu verzichten, betonte Trösch.

Eine Wahl mit nur einem Kandidaten sei „nicht demokratisch“ und das Auswahlverfahren sei „nicht transparent“, lauteten die Kritikpunkte des AfD-Fraktionsvorsitzenden Thomas Stephan. Er forderte, die Verwaltung solle drei Bewerber auswählen, die sollten sich dann im Gemeinderat vorstellen. Die Auswahlkriterien der Verwaltung seien zu „wachsweich“ und „nicht objektiv“, kritisierte Walther. Die Verwaltung hatte als Auswahlkriterien zeitliche Verfügbarkeit, Gesprächskompetenz, sicheres Auftreten, Kenntnisse und Motivation genannt.

Sinnvolle Kriterien

Die Kriterien seien sinnvoll, entgegnete Borck. Grundsätzlich seien alle sieben Bewerber für die Tätigkeit des Feld- und Umweltschützen geeignet, betonte er. Borck und die zuständigen Mitarbeiter der Verwaltung hätten nach Sachgründen entschieden. Er habe bewusst die Politik aus der Entscheidung heraushalten wollen, sagte der Beigeordnete.

Christina von Lohr (HLL) regte einen Kompromiss an: Die Stelle müsse dringend besetzt werden, so von Lohr. Zudem dauere die Amtszeit des Feld- und Umweltschützen nur noch ein Jahr. Die Ratsmitglieder sollten für dieses Jahr dem Vorschlag der Verwaltung zustimmen und bei der nächsten Besetzung der Stelle eines Feld- und Umweltschützen solle dies „besser gemacht werden“. Der Appell fand Gehör. Der 62-jährige Markus Vonbach wurde zum Feld- und Umweltschützen gewählt. Nur die AfD-Ratsvertreter stimmten dagegen, die SPD-Ratsmitglieder enthielten sich der Stimme.

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