Meckenheim Friedhof: Planungsbüro stellt neues Konzept vor

Mehr Möglichkeiten für Urnenbestattung soll es in Meckenheim geben.
Mehr Möglichkeiten für Urnenbestattung soll es in Meckenheim geben.

Die Bestattungskultur in Deutschland verändert sich. Das trifft auch auf Friedhöfe wie in Meckenheim zu. Sie sollen sich den Veränderungen anpassen.

„Es gibt eine Zunahme an Feuerbestattungen und einen Bedeutungsverlust christlicher Rituale“, erklärte Martin Venne vom gleichnamigen Kasseler Planungsbüro im Meckenheimer Gemeinderat. „Gleichzeitig nehmen ökologisch verträgliche Bestattungsformen wie Fried- und Ruhewälder zu“. Venne hatte sich eingehend mit der aktuellen Situation des Dorffriedhofs befasst. „Alle 55 Tage wird in Deutschland ein neuer Bestattungswald eröffnet“, teilte er mit. Feuerbestattungen machten in Deutschland mittlerweile gut zwei Drittel aller Bestattungen aus.

„Der Meckenheimer Friedhof wurde 1837 angelegt und ist etwa einen Hektar groß. Zirka ein Viertel der Fläche ist frei“, lautete Venns Resümee. Er formulierte Ziel für einen Umbau: freie Flächen nicht zerstückeln, keine Belegung entlang der Mauern, stattdessen Konzentration auf den östlichen Friedhofsteil, kein Anlegen von Gräbern künftig mehr in nördlicher, westlicher und südlicher Richtung, Kriegs- und Zwangsarbeitergräber dauerhaft erhalten. Darüber hinaus gelte es, die Wege in einem Topzustand zu erhalten und fehlenden Baumbestand durch klimataugliche Baumarten zu ergänzen. Als Solitärgehölz komme die einheimische Kornelkirsche in Betracht.

Belegungsplan notwendig

Venne empfahl, die Lücken bei Erdbestattungen und Urnen-Wahlgräbern in Kernbereichen zu schließen. Es werde ein Belegungsplan benötigt. Das Angebot der Sarggräber für Kinder sollte beibehalten werden. Statt Urnen-Reihengräbern sollten geeignete Lücken im Bestand geschlossen werden. Mit der vorhandenen Urnenwand als dauerhaftes Bestattungsangebot rechnet Venne aufgrund von Bauschäden langfristig nicht mehr: „Eine neue ist aufgrund hoher Baukosten, insbesondere beim Fundament, nicht mehr ratsam“.

Pflegeleichte Grabstätten sind laut dem Planer blühende Gehölzhecken aus Stauden und kleineren Gehölzen, die ohne Einfassung angelegt werden. Rasen sei hierbei im unteren Teil der Gräber zu finden. Im Nordwesten des zukünftigen Kernbereichs sind für Venne Blüteninseln vorstellbar – auch unter dem ökologischen Aspekt einer Bienenweidepflanzung. Und: „Friedhöfe gewinnen künftig als ruhige Orte in puncto Naherholung an Bedeutung“.

Abschließend bot Venne an, Infoblätter für jedes Bestattungsangebot in der Gemeinde Meckenheim zu erstellen, auf die Bürger Zugriff hätten. Der Gemeinderat will die Entwicklung des Friedhofs weiter im Auge behalten, auch die Gebühren spielen hier eine Rolle.

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