Neustadt Flugsport: Qualifikationsmeisterschaften in Lachen-Speyerdorf

Die Startaufstellung am Mittwochmittag: Ab 12 Uhr wurde ein Segelflugzeug nach dem anderen in die Luft gezogen.
Die Startaufstellung am Mittwochmittag: Ab 12 Uhr wurde ein Segelflugzeug nach dem anderen in die Luft gezogen.

„F im Tiefflug. Ob das noch langt?“, hieß es am Mittwochabend im Blog zu den Qualifikationsmeisterschaften der Segelflieger in Lachen-Speyerdorf. Kurz danach der nächste Eintrag: „F hat den Motor gezogen.“

„F“ ist das Wettbewerbskennzeichen vom Segelflugzeug des Duisburgers Frank Mischo. Er ist einer von 40 Startern bei den Qualifikationsmeisterschaften der Segelflieger auf dem Flugplatz Lilienthal.

„Etwa bei Haßloch hat er den Hilfsmotor ausgefahren, damit er nicht auf einer Wiese landet“, erklärt Bernd Schwehm, Pressereferent des ausrichtenden Flugsportvereins (FSV) Neustadt. Mischo habe mit dem Motor noch Höhe gemacht und sei dann in Lachen-Speyerdorf gelandet. Seine Aufgabe habe der Duisburger aber nicht erfüllt. „Er bekommt viel weniger Punkte“, berichtet Schwehm.

Nur 40 Starter

70 Plätze hatte der FSV bei diesen Meisterschaften angeboten. „Aber nur 40 Starter sind gekommen“, sagt Schwehm. Es seien mehr angemeldet gewesen, doch hätten viele wegen der Hitze abgesagt. Innerhalb von 45 Minuten seien am Mittwochmittag alle Flieger in die Luft gezogen worden. Die, die nun teilnähmen, „nehmen den Wettbewerb sehr ernst“. Das Niveau sei recht hoch. In der offenen Klasse – die Flugzeuge haben eine Spannweite von 20 bis 30 Metern – holte gestern Enrique Levin aus Hessen, Mitglied der deutschen Nationalmannschaft, den Tagessieg. Sein Bruder, weiß Schwehm, sei in Ungarn Weltmeister in der offenen Klasse geworden. Der Segelflieger von Enrique Levin habe eine Spannweite von 29 Metern und sei im Starterfeld das größte Flugzeug.

In der 18-Meter-Klasse ging der Tagessieg klar an Matthias Sturm, der in der Nationalmannschaft gewesen ist. Er dominierte die Klasse derart, dass FSV-Sportleiter Frank Schwerdtfeger, der den Blog zu den Meisterschaften auf der FSV-Homepage schreibt, nach der Hälfte der Strecke schon Superlative verwendete: „Er zeigt eine Weltklasse-Leistung.“ Sturm war bei einer Gesamtzeit von drei Stunden eine Viertelstunde schneller als der Zweitplatzierte.

Zwei Neustadter dabei

Die beiden Neustadter Piloten landeten im hinteren Teil des Feldes. Steffen Schmidt, Ausbildungsleiter der Neustadter, war am Mittwochabend Achter unter 13 in der offenen Klasse. In der 18-Meter-Klasse lag das Ergebnis von Reinhold Mallik noch nicht vor, aber „er hat nicht so das modernste Flugzeug und dürfte eher im hinteren Teil des Feldes sein“, überlegte Schwehm.

Der derzeit starke Wind habe am Boden für die Helfer des FSV Neustadt zwar einen kühlenden Effekt, sagt Schwehm. „In der Luft ist er aber störend, denn die Aufwinde werden dadurch zerrissen.“ Die Meisterschaften sind auf zehn Tage angesetzt.

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