Neustadt Flugsport: Fortbildung für junge Piloten in Lachen-Speyerdorf

Auf dem Flugplatz Lilienthal in Lachen-Speyerdorf trainieren über Ostern junge Segelflugpiloten.
Auf dem Flugplatz Lilienthal in Lachen-Speyerdorf trainieren über Ostern junge Segelflugpiloten.

Ab Gründonnerstag treffen sich Nachwuchs-Streckenflieger aus dem Südwesten Deutschlands auf dem Flugplatz in Lachen-Speyerdorf. Nachdem das Oster-Warm-Up-Training zwei Jahre wegen Corona-Einschränkungen hatte abgesagt werden müssen, veranstaltet die Luftsportjugend Rheinland-Pfalz nun wieder eine Streckensegelflug-Förderung am Landesleistungszentrum Segelflug in Neustadt. Ein Teilnehmer bringt einen Segelflieger mit, der im Westen selten am Himmel zu sehen ist.

Eingeladen sind junge Talente aus der Region, informiert Bernd Schwehm, Pressereferent des FSV Neustadt. Voraussetzungen seien nach luftsportlichen Regeln ein Alter unter 27 Jahren und eine abgeschlossene Segelflug-Ausbildung. Angemeldet haben sich elf Junioren und zwei junge Frauen. Vom Flugsportverein Neustadt sind Erva Satun, Axel Hofmann und Joachim Kaltenborn dabei, wenn es am Donnerstagabend mit einer Kennenlern-Runde losgeht.

Die weiteste Anreise haben zwei sächsische Jungpiloten: Sie starten für den Aero-Club Zwickau, „der für seine hervorragende Streckenflug-Nachwuchsarbeit bekannt ist“, informiert Schwehm. Auf dem Anhänger bringen sie einen Standard-Jantar 3 als Trainingsgerät mit. Schwehm: „Es handelt sich um ein polnisches Hochleistungssegelflugzeug in Glasfaser-Bauweise, das im Westen der Republik selten am Himmel zu sehen ist.“

Wettbewerbsmäßiges Segelfliegen

Geleitet wird das Oster-Warm-Up von Steffen Rogoll aus Idar-Oberstein. Er ist Leistungspilot, Verbandstrainer und im Vorstand der Luftsportjugend Rheinland-Pfalz. Mit ihm stehen fünf weitere Streckenflug-Trainer parat, um die Talente an die großräumige Strecken-Segelfliegerei und das wettbewerbsmäßige Segelfliegen heranzuführen. Für einige Teilnehmer steht die konkrete Wettbewerbsvorbereitung ihres Saisonplanes im Fokus.

Der Flugsportverein Neustadt stellt neben den Lehrsälen auch das Clubheim mitsamt Küche und die sanitären Einrichtungen zur Verfügung. Piloten und Betreuer übernachten auf dem Campingplatz. Zwei Streckenflug-Trainer sowie die Schlepppiloten, die die Teilnehmer nach dem Einsetzen der Thermik-Aufwinde in die Luft schleppen werden, stellt der Neustadter Verein.

Vor dem Frühstück

Der Trainingstag beginnt gewöhnlich schon vor dem Frühstück, wenn die Segelflugzeuge aus ihren Transporthängern geholt und aufgebaut werden. „Nachdem sich die Trainer über die Tagesaufgaben abgesprochen haben, erfolgt ein detailliertes Briefing zur Wetterlage und den taktischen Aufgaben mit den Nachwuchs-Piloten“, erklärt Schwehm den weiteren Verlauf. Danach flögen die Talente in Kleingruppen. Schwehm: „Ein Trainer kümmert sich um zwei bis drei Trainees.“

Meist fliegen die Piloten in einsitzigen Segelflugzeugen, aber auch die Leistungsdoppelsitzer kommen zum Einsatz, um die ersten Schritte im Wettbewerbssegelflug zu üben. Die Kleingruppen werden mehrere Stunden am Tag in der Luft üben und nach der Landung die erzielten Leistungen besprechen, informiert Schwehm. Hilfreich seien dabei Analyse-Tools auf dem PC und im Internet, die die Aufzeichnungen der GPS-Datenlogger auswerteten und zeigten, wer wann wo und wie geflogen sei.

FSV wieder in Zweiter Bundesliga

Für die erfahrenen FSV-Streckenflieger beginnt am Wochenende die neue Bundesliga-Saison: Im Flugjahr 2021 hatte die Mannschaft um Trainer Frank Schwerdtfeger nach dem Aufstieg 2020 den Klassenverbleib gefeiert. Damit startet Neustadt auch 2022 in der Zweiten Segelflug-Bundesliga. Schwehm: „Die Liga-Wertung besteht aus 19 Wochenenden; gewertet werden die drei schnellsten Überlandflüge der Mannschaft.“ Bis zum Saisonfinale Ende Juli wollen die Neustadter Segelflug-Sprinter als Minimalziel wieder den Klassenverbleib sichern.

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