Neustadt Fachwerkhaus „Projekt 51“ bekommt ein Schutzdach

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Gebäude in Lachen-Speyerdorf wird eingehaust – Geld vom Land, Unterstützung vom THW

Gute Nachrichten für das vom Verfall bedrohte, denkmalgeschützte Fachwerkhaus in der Theodor-Heuss-Straße 51 in Lachen-Speyerdorf: Der Verein „Projekt 51“, der das Gebäude sanieren will, bekommt vom Land Geld für eine Einhausung mit Dach, die das Gebäude vor Witterungseinflüssen während der Sanierungsphase schützen soll. Bereits am Samstag soll der Aufbau der Einrüstung beginnen, sagte Olaf E. Bergmann, der Vorsitzende des Vereins. Im Einsatz wird dabei eine rund 16 Mann starke Truppe des Technischen Hilfswerks (THW) sein. „Wir nutzen das als Übung“, erklärt Peter Schäfer, Ortsbeauftragter des örtlichen THW-Ortsverbands Neustadt. Das Gerüstsystem, das in der Theodor-Heuss-Straße genutzt werde, sei vielseitig einsetzbar und werde auch vom THW häufig verwendet. „Wir haben aber selten Gelegenheit, an einem so großen Projekt zu üben.“ Beim THW wird das System unter anderem als Arbeitsplattform genutzt, beispielsweise beim Brückenbau, oder bei Abstützarbeiten. Am Samstag werden in Lachen-Speyerdorf zunächst die Abstützungen entfernt, die dort vorübergehend aufgebaut worden waren, um das Haus zu stabilisieren. In einem zweiten Schritt beginnt der Aufbau des Gerüsts, zunächst werden die Wände hochgezogen. „Für das Dach brauchen wir dann noch mal einen Termin, das schaffen wir am Samstag nicht“, so Schäfer. Die Einhausung wird eine Höhe von 12,75 Meter haben und eine Fläche von 18 auf 14 Meter überdecken. Laut Bergmann kostet das Material rund 60.000 Euro, davon übernehmen Land und Stadt 40.000 Euro, 20.000 Euro steuert der Verein bei, der sich außerdem mit Eigenleistung am Aufbau beteiligt. Bis Ende März soll die Einhausung komplett stehen. Wenn das Gebäude erst einmal geschützt ist, will der Verein mit Ruhe daran gehen, weitere finanzielle Mittel für die Sanierung zu sammeln. Bereits seit 2015 tritt „Projekt 51“ aus diesem Grund als Stromanbieter auf (wir berichteten). „Eine kleine Marge bleibt“, sagt Bergmann, für den sowohl das Stromprojekt als auch das gesamte „Projekt 51“ für einen erweiterten Kunstbegriff stehen. In einem nächsten Schritt wolle der Verein mit Kunstprojekten Öffentlichkeitsarbeit betreiben, um weitere Sponsoren für die Sanierung des Hauses zu gewinnen. Es geht, wie mehrfach berichtet, um ein Anwesen aus dem Jahr 1685, laut der Denkmaltopographie des Landes ist es der älteste Fachwerkbau am Ort. Der eigens für das Projekt gegründete Verein hat das Gebäude im August 2014 als Schenkung bekommen, nachdem der vorherige Besitzer sich nicht in der Lage gesehen hatte, für die Kosten der umfangreichen Sanierung aufzukommen. Ziel ist die Schaffung eines für alle Bürger offene Kunst- und Bürgerhaus. Die Kosten werden auf 350.000 bis 500.000 Euro geschätzt. |kkr

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