Über den Kirchturm hinaus Für eine Sache brennen

Melanie Müller
Melanie Müller

Was der 1. FC Nürnberg und Pfingsten gemeinsam haben.

Ich fiebere schon die letzten Spieltage sehr mit meinem Club. Am Wochenende, beim letzten Spieltag, geht es um alles, denn in der Tabelle stehen wir nicht besonders gut da. Es könnte also auch noch auf die Relegation hinauslaufen.

Wenn ich von wir spreche, dann meine ich den 1. FC Nürnberg. Mein Mann fragt dann manchmal etwas spöttisch, ob ich dieses Mal mitspiele. Natürlich nicht, aber verbunden ist verbunden. Jeder Fan kann dies nachvollziehen, man wird hineingenommen und brennt für diese Sache bis zum Schluss. Egal, wie es ausgehen wird.

Am Wochenende fällt der letzte Spieltag in der Ersten und Zweiten Bundesliga mit dem Pfingstfest zusammen. Auf den ersten Blick hat beides wohl nichts gemein, und doch ist es in meiner Wahrnehmung ganz anders.

Menschenmassen pilgern Woche für Woche ins Fußballstadion, leben und lieben ihren Verein. Sie sind verbunden mit den Anhängern und stimmen gemeinsam in Fangesänge ein, um zu feiern und um anzufeuern. Da brennt ein Feuer in Fans. Ein Feuer, das andere mit Begeisterung anstecken kann. Im Stadion herrscht auf den Rängen eine besondere Stimmung, ein Knistern liegt in der Luft eine Verbundenheit, die Menschen berührt.

An Pfingsten kann ich das als gläubige Christin auch spüren. Der Heilige Geist soll wie ein Feuer in uns wirken, damit wir durch ihn die Welt verändern können. Wir hoffen auf die Kraft des Heiligen Geistes, der uns ansteckt mit seiner Lebendigkeit. Eine Kraft, die uns Menschen bewegt in dieser Welt für Dinge zu brennen, die uns am Herzen liegen.

Ich hoffe, dass in Paderborn auch eine kraftvolle Lebendigkeit auf dem Platz zu spüren ist, damit mein Verein nicht weiter zittern muss.

Die Autorin

Melanie Müller, Pastoralreferentin in der Pfarrei Hl. Theresia von Avila, Neustadt

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