Neustadt „Es ist eng, es ist voll, es ist immer Stimmung“

Hassloch. Die „Hölle Süd“ ruft: Am Sonntag, 18 Uhr, tritt Handball-Oberligist TSG Haßloch zum Derby beim TV Offenbach an. „Es ist dort eng. Es ist immer voll. Es ist immer Stimmung“, sagt TSG-Trainer Ralf Schmitt zur Atmosphäre in der Queichtalhalle. „Ja, die Halle ist nicht besonders groß“, ergänzt TSG-Kreisläufer Andreas Zellmer. „Es ist eine hitzige Atmosphäre dort. Es ist ein Derby, das von beiden Seiten angenommen wird.“

Wie eng es in Offenbach ist, zeigt eine Zahl aus der vergangenen Saison: Im Dezember war die Halle mit gut 500 Zuschauern bereits ausverkauft. Haßloch hatte nach einem offenen Schlagabtausch mit 32:28 gewonnen. Andreas Zellmer ist erfahren, was Derbys zwischen dem TVO und der TSG angeht. Siebenmal sei er in der Queichtalhalle schon angetreten. „Bis auf einmal vor drei Jahren, als wir unterm Strich dort gut klar kamen und schon zur Pause mit zehn Toren geführt haben, waren es immer enge Spiele.“ Beim 32:28, weiß der 31-Jährige noch, sei Markus Löchner im Tor „der entscheidende Faktor“ gewesen. Unter der Woche hat sich Ralf Schmitt nur mit sieben Spielern auf das Derby vorbereiten können. Kai Zimmermann, der am vergangenen Wochenende gegen Bingen erstmals nach seinem Fußbruch wieder mitgespielt hat, fällt erneut aus – wegen eines Haarrisses in demselben Fuß. „Er ist frühestens in der Rückrunde wieder dabei“, klagt Ralf Schmitt. Das Verletzungspech im Team nimmt kein Ende. „Gerade, was die Linkshänder angeht“, stellt Zellmer fest. Denn außer Zimmermann fehlt auch David Oetzel weiterhin. Er hatte in der vergangenen Saison bereits wegen einer schweren Schulterverletzung nicht spielen können. Dann hat sich ergeben, dass er sich im ersten Haßlocher Saisonspiel erneut das Labrum – der Knorpelring umgibt die Gelenkpfanne – gerissen hat und wieder lange ausfällt. „Unser Hauptproblem ist das Training, zum Spiel schaffen wir es immer irgendwie, den vollen Kader aufzustellen“, sagt Zellmer. „Unser Hauptmanko ist die fehlende Eingespieltheit.“ Und dies hat sich bei der TSG zu Saisonbeginn mit zwei Niederlagen in drei Spielen niedergeschlagen. Ralf Schmitt gibt zu, dass „die ganze Situation nicht befriedigend ist“. „Aber sie ist nichts Neues“, stellt er klar und ist froh über die Leistungssteigerung seiner Schützlinge in den vergangenen beiden Spielen. „Wir können schon noch Handball spielen, aber müssen das noch auf die Platte bringen.“ Im jüngsten Heimspiel gegen Bingen war besonders im Spielerischen ein Aufwärtstrend zu sehen. Vor allem trumpfte Spielmacher Jörn Christmann mit seinen Anspielen an die Kreisläufer Andreas Zellmer und Sebastian Bösing auf. Michael Pfeil, Trainer der Offenbacher, fürchtet Christmann: „Der bringt unsere Abwehr mächtig in Bewegung.“ Andreas Zellmer lobt den Teamkollegen: „Jörn ist jemand, der die nötige Fitness und ein gutes Auge für den Kreis hat – die Qualität hat er in der vergangenen Saison schon gehabt.“ Zellmer ist zudem froh, neuerdings mit Sebastian Bösing einen weiteren gelernten Kreisläufer im Team zu haben. Bösing und Zellmer steuerten gegen Bingen zehn Tore zum 27:25-Sieg bei. Zellmer war dabei auch auf Linksaußen im Einsatz. „Das ist weniger hart“, stellt er schmunzelnd fest. „Am Kreis musst Du einstecken können.“ Auch die Haßlocher Abwehr hat gegen Bingen überzeugt. Deren Haupttorschütze Timo Heuft traf nur einmal. Gegen Offenbach allerdings gibt es im Rückraum gleich zwei sichere Schützen: Dominic Hartstern und Thorsten Scheurer. Hartstern sei immer für acht bis zehn Tore gut, weiß Ralf Schmitt. Scheurer sei „sehr erfahren“. „Gegen den habe ich früher schon gespielt“, erzählt er. Eine Sonderbewachung für den Offenbacher Rückraum zieht er nicht in Erwägung. „Ich wollte vergangene Woche schon was Besonderes wegen Timo Heuft machen, wir haben’s am Freitag im Training ausprobiert und dann im Spiel doch wieder auf unsere Standardabwehr zurückgegriffen.“ So sei die Frage in Offenbach nur, ob die TSG mit einer defensiven 6-0- oder einer offensiven 3-2-1-Abwehr antrete. Er betont, dass Offenbach „momentan besser drauf ist als wir“ und geht von einem offenen Spiel aus „bis zum Schluss“. (sab)

x