Neustadt „Es ist eine neue Herausforderung“

Eren Degirmenci erzählt, dass er seine Schnelligkeit bei den Rotationen noch erhöhen muss.
Eren Degirmenci erzählt, dass er seine Schnelligkeit bei den Rotationen noch erhöhen muss.

«Neustadt.» Die Trampolinturner müssen sich derzeit mit einigen Neuerungen auseinandersetzen. Wie bereits am 29. Dezember kurz berichtet, werden für die bisherigen Meisterschaftsübungen nun „deutlich anspruchsvollere W-Übungen“ verlangt, informiert Rolf Kleinsmann, Trainer der TSG Neustadt sowie Landesfachwart. Außerdem wird im Trampolinturnen von nun an die sogenannte HD-Messung eingesetzt.

Das Sprungtuch ist dabei in elf Felder eingeteilt – je weiter weg ein Turner von der Mitte landet, desto mehr Punkte bekommt er von maximal zehn abgezogen. „Seit wir die roten Striche auf dem Sprungtuch haben, versuchen alle mehr, in der Mitte zu bleiben“, hat Kleinsmann im TSG-Training beobachtet. Vorher habe es in der Mitte nur ein Kreuz plus Seitenlinien gegeben. Inzwischen seien die Trampoline mit den elf Feldern versehen. Im Wettkampf gebe es unter dem Trampolin ein Messgerät, und das registriere genau eventuelle Abweichungen des Turners von der Mitte, erklärt Kleinsmann das neue Verfahren. Ein solches Messgerät koste übrigens rund 5500 Euro. Zuvor seien in der Pfalz bei Wettkämpfen zwei Kampfrichter „links und rechts vom Trampolin“ eingesetzt worden, erzählt Kleinsmann. Und die hätten genau geschaut, „wo die Füße aufkommen“. Im Training bereiten sich die Neustadter längst auf die höheren Ansprüche in den Wettkämpfen vor. Bei den 13- bis 15-Jährigen beispielsweise hätte eine Übung bisher aus zwei Standsprüngen plus acht Wertungsteilen bestanden. Kleinsmann: „Jetzt ist es nur noch ein Standsprung plus ein Schraubensalto plus eine Verbindung Bauch/Rücken.“ Die schwierigste Aufgabe bei den 13- bis 15-Jährigen sei ein Salto mit eineinhalb Schrauben. Im Training müssten die Turner nun die neuen Anforderungen einstudieren, denn „einige wollen zum Deutschland-Cup nach Hamburg“. Kleinsmann erklärt den Sinn der Änderungen: „Damit man national und international die gleichen Anforderungen hat.“ Die Neustadter Trampolinturnerin Annika Schulz sieht die gestiegenen Anforderungen positiv. „Es ist eine neue Herausforderung. Man muss sich konzentrieren, aber man kann seine Übungen auch individueller gestalten“, sagt die 15-Jährige, die als Cotrainerin die ganz kleinen TSG-Trampolinturner betreut. Es gebe nun weniger vorgegebene Sprünge, „aber die, die vorgegeben sind, sind schwer“. Seine Doppelsalti funktionierten noch nicht so ganz, gesteht Eren Degirmenci. „Die neuen W-Übungen verlangen einem mehr ab. Eigentlich fehlt mir nur die Schnelligkeit“, weiß der 16-Jährige. Er habe sehr gute Springer als Konkurrenten, „aber weniger als bei den Mädchen“. Neben den vom Verband vorgegebenen Änderungen gibt es auch innerhalb des Neustadter Trampolintrainings Neues: das Doppel-Mini-Trampolin. In den 80er- und 90er-Jahren sei damit schon in Neustadt geturnt worden, erinnert sich Rolf Kleinsmann. Nun hätten die jungen Athleten das Sportgerät wieder entdeckt. „Es ist viel anstrengender, weil man öfter drankommt und weil man anlaufen muss“, erzählt Jule Seckner. Wie bei einem Sprung im Turnen laufen die Athleten zunächst an und springen von einem schräg angelegten Trampolin auf ein Minitrampolin. Darauf absolvieren sie ein oder zwei Sprünge. Ein Sportler nach dem anderen ist an der Reihe, während am Haupttrampolin immer nur einer turnen kann. Die anderen müssen zuschauen und abwarten. Information Die TSG-Trampolinturner trainieren drei- bis viermal pro Woche in der TSG-Turnhalle. Wer sich für das Training interessiert, findet im Internet unter www.tsg-nw.de/abteilungen/trampolin/trainingszeiten/, welche Gruppe wann trainiert.

Niklas Georg trainiert auf dem Doppel-Minitrampolin: Er springt zunächst auf einem schräg verlaufenden Trampolin ab.
Niklas Georg trainiert auf dem Doppel-Minitrampolin: Er springt zunächst auf einem schräg verlaufenden Trampolin ab.
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