Hassloch Erneuter Hilferuf der TSG Haßloch wegen steigender Energiekosten

Zum TSG-Sportzentrum gehören auch vier Kegelbahnen und eine Halle fürs Kunstturnen.
Zum TSG-Sportzentrum gehören auch vier Kegelbahnen und eine Halle fürs Kunstturnen.

Die steigenden Energiekosten beschäftigen nach wie vor Vereine mit eigenen Sportanlagen und -hallen. Gerhard Liedy, der Vorsitzende der TSG Haßloch, ist deshalb weiterhin rührig.

„Nachdem bei dem dritten Entlastungspaket der Bundesregierung nicht irgendwo ein Satz in Richtung Entlastung der Vereine mit eigenen Sportanlagen zu hören ist, sah ich mich genötigt, noch einmal auf die Probleme dieser Vereine aufmerksam zu machen“, erklärt Gerhard Liedy, Vorsitzender der TSG Haßloch, warum er sich ein weiteres Mal an Sportorganisationen sowie sportpolitische Sprecher auf Bundes- und Landesebene gewandt hat. Liedys Appell schloss sich Haßlochs Bürgermeister Tobias Meyer (CDU) an.

Die TSG Haßloch unterhält eine große Sporthalle, eine Halle fürs Kunstturnen, vier Kegelbahnen sowie eine Halle für Gewichtheber und Ringer. Schon im Sommer hatte der TSG-Vorsitzende Politikern einen Hilferuf geschickt: „Ein Verein wird aus finanziellen Belastungen für den Unterhalt und den Betrieb eines Sportstättenzentrums mit den moderaten Mitgliedsbeiträgen kaum noch zu halten sein.“ Bislang habe die TSG jährlich 45.000 bis 55.000 Euro für Energiekosten aufbringen müssen – Kosten, die laut Gemeinde Haßloch angesichts gestiegener Preise trotz bereits umgesetzter Energiesparmaßnahmen nicht zu halten sein werden.

Mitgliedsbeiträge müssten um 20 bis 40 Prozent erhöht werden, hatte Liedy sich im Sommer schon Lösungen überlegt, wie die gewaltig steigenden Energie-, aber auch Personalkosten für Clubs mit eigener Anlage zu stemmen seien.

„Im Schnitt erhöhen sich die eigentlichen Stromkosten um 400 Prozent pro Kilowattstunde“, hatte er im Sommer ausgerechnet. Vereine mit eigenen Anlagen benötigten Personal, meist Rentner in einem Minijob, die den Verein unterstützten. Auch für sie sei ab 1. Oktober ein Mindestlohn von zwölf Euro pro Stunde zu zahlen. „Keiner kann ein Interesse daran haben, dass erneut Sportkurse, Trainingseinheiten und Wettbewerbe abgesagt werden müssen, weil die Sporthallen und -stätten im Winter dunkel bleiben“, sagt Tobias Meyer und spricht damit die Corona-Pandemie an, in der viele Sportangebote hatten gestrichen werden müssen. Er stehe im Austausch mit Landtags- und Bundestagsabgeordneten, um auf die Problematik aufmerksam zu machen, die nicht nur die TSG Haßloch beschäftige, so Meyer. Auch auf kommunaler Ebene prüfe man eine mögliche Unterstützung der Vereine. Meyer: „Doch die Mittel im Rahmen der Vereinsförderung sind endlich.“

Im Mai 2020 hatte die Gemeinde Haßloch einen Hilfefonds für Not leidende Vereine während der Pandemie auf den Weg gebracht mit einem Volumen von 10.000 Euro. Meyer: „Die Aufsetzung eines ähnlichen Fonds in Bezug auf die Energiekrise ist denkbar, wäre angesichts der von Herrn Liedy genannten Zahlen aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein.“ So unterstütze er den TSG-Aufruf, um auf Bundes- und Landesebene für das Thema zu sensibilisieren.

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