Neustadt/Deidesheim Emaillekünstlerin Gertrud Rittmann-Fischer wäre heute 100 geworden

„Für sie war Emaille das Wichtigste überhaupt“: Gertrud Rittmann-Fischer (1922-2021).
»Für sie war Emaille das Wichtigste überhaupt«: Gertrud Rittmann-Fischer (1922-2021).

Ihren 100. Geburtstag, der heute am 7. Juli ansteht, noch zu erleben, das war Gertrud Rittmann-Fischer nicht vergönnt. Die Emaillekünstlerin aus Königsbach starb am 24. November im gesegneten Alter von 99 Jahren. In Himmerod, wo auf ihre Initiative hin 1998 Deutschlands erstes Emaille-Museum gegründet wurde, erinnert aktuell eine Ausstellung an sie.

„Für sie war Emaille das Wichtigste überhaupt“, steht gleich auf einer der ersten Seiten des kleinen Katalogs, der zu der Ausstellung im Museum „Alte Mühle“ erschienen ist. Das kann man mit Blick auf das, was Rittmann-Fischer für diese Kunstform alles geleistet hat, nur unterschreiben. Mit der kam sie bereits als Kind in der Goldschmiede-Werkstatt ihres Vaters im Württembergischen in Berührung. Später – nach der Ausbildung in Pforzheim und Hanau – betrieb sie ihr Atelier „Gabriele“ in Deidesheim, stellte ihre Kunst in Meisterkursen rund um den Globus vor, gründete eine Kreativschule in Thallichtenberg und initiierte 1979 mit dem Creativ-Kreis International (CKI) ein Netzwerk, das bis heute fortwirkt. Als ihr in den 90er Jahren das Angebot unterbreitet wurde, das Emaille-Museum in der Abtei Himmerod aufzubauen, zögerten sie und Ehemann August keinen Moment, ihren Wohnsitz in die Eifel zu verlegen. 2007 kehrten sie in die Pfalz zurück und zogen nach Königsbach in die Nähe ihrer Tochter Gabriele Fischer-Kilian. Die Ausstellung in Himmerod zeigt bis 31. Juli Emaille-Arbeiten Rittmann-Fischers aus Privatbesitz sowie eigenem Museumsbestand. Der Großteil jedoch stammt von der Ritter-von-Böhl-Stiftung in Deidesheim, der die Künstlerin ihre Sammlung 2015 übertragen hat.

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