Neustadt Eine Verbandsgemeinde zieht um

Vieles ist geschafft. Aber alles wird sicher nicht gleich rund laufen am 1. Juli. Ab diesem Stichtag nämlich gibt es die Verbandsgemeinde (VG) Maikammer nicht mehr. Sie wird – wie es das Landesgesetz vorsieht – zwangsweise in die VG Edenkoben eingegliedert. Die Mitarbeiter der bisherigen zwei Verwaltungen müssen dann zusammenarbeiten.

Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, wie Andreas Reuter, Büro- und Werkleiter der VG Maikammer, im Gespräch mit der RHEINPFALZ berichtet. Schon im vergangenen Jahr, berichtet Reuter, habe er sich mit seinem Amtskollegen zu ersten Gesprächen getroffen. Die zentrale Aufgabe sei gewesen, die Struktur der neuen VG festzulegen. Ein erster Entwurf eines Organisationsplans sei entstanden, der nun in modifizierter Form vorliegt. Daran maßgeblich beteiligt gewesen seien sämtliche Mitarbeiter. „Wir haben im Februar Arbeitsgruppen zu den verschiedenen Bereichen gebildet.“ Ab Juli wird es nach dem Organisationsplan in der neuen Verbandsgemeinde zwei Standorte mit sechs Fachbereichen geben: Edenkoben wird demnach vier und Maikammer zwei beherbergen. Zum Fachbereich eins gehören die Büroleitung mit Jörg Nicklis an der Spitze, die zentralen Dienste, Kindergärten und Schulen und die Informationstechnik. Haushalt, Finanzen und Kasse machen den Fachbereich zwei aus. Die Bürgerbüros in Edenkoben und Maikammer, öffentliche Sicherheit, Brandschutz und Soziales sind Fachbereich drei zugeordnet. Natürliche Lebensgrundlagen und Bauen, angefangen von Bauleitplanung über Bauanträge bis zu Grundstücks- und Gebäudemanagement firmieren unter Fachbereich vier. Ganz neu für die Maikammerer ist der Fachbereich fünf mit dem Schwerpunkt Tiefbau. Nach wie vor getrennt marschieren die Werke – Fachbereich sechs –, denen in Maikammer Andreas Reuter, in Edenkoben Michael Sack vorsteht. Mit der Pensionierung des Kollegen in wenigen Jahren wird Reuter für beide Werke verantwortlich sein. Da die Netze technisch getrennt und auch die Gebühren unterschiedlich sind, werden die Werke die nächsten zehn Jahre nicht zusammengeführt. Nein, betont Reuter, bei den Mitarbeitern habe es weder Unruhe noch Schwierigkeiten gegeben, obwohl manche ihren derzeitigen Arbeitsplatz nebst Standort aufgeben müssten. Es sei darauf geachtet worden, dass die Wertigkeit der bisherigen Stelle und soweit wie möglich auch das Sachgebiet erhalten blieben. Die Zuordnung sei in Absprache mit den Mitarbeitern, dem Personalrat und den beiden Bürgermeistern getroffen worden. Probleme dagegen gibt es laut Reuter mit der EDV-Anbindung. „Sie verzögert sich um etwa drei Wochen.“ Die Daten zwischen den Rathäusern werden dann per Richtfunk übertragen. Daneben gilt es, Briefköpfe, Formulare und Vordrucke zu ändern, und die Ablagesysteme sind anzugleichen. Dass die zwei Dienstgebäude zumindest anfangs viel Hin und Her bedeuten, verhehlt Reuter nicht. Mit einem Botendienst werden Briefe und Unterlagen an die richtige Stelle transportiert. Auch Verträge und Versicherungen müssen angepasst und vereinheitlicht werden. Am Ende des Jahres werden die Haushalte der beiden VGs zusammengeführt. Die Bürger würden voraussichtlich wenig von der Umstellung mitbekommen, meint Reuter. Sie seien in den jeweiligen Bürgerbüros gut aufgehoben. Sie sollten sich anfangs an den ihnen bekannten Sachbearbeiter wenden, dessen Telefonnummer und E-Mail-Adresse immer noch gelte, oder an die jeweilige Telefonzentrale. Ab Juli wird es nur noch ein Amtsblatt geben, in dem aufgrund der Vielzahl der Ortsgemeinden „sicher weniger Platz zur Verfügung stehen wird“, wie Reuter sagt. Die Internetseite der VG Edenkoben soll zum 1. Juli um die Maikammerer Daten ergänzt werden. Unverändert bleiben die Aufgaben des Bauhofs und des Büros für Tourismus. Allerdings: Wer gemeinsamer Wehrleiter wird, wie der Personalrat aussehen wird, welcher Flächenentwicklungsplan aufgestellt wird und wer hauptamtlicher Beigeordneter werden soll, das steht noch in den Sternen; ebenso wie etliche Detailfragen.

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