Neustadt Ein Sieg, und alles ist gut

Hassloch. Als Aufstiegsaspirant gestartet, als Abstiegskandidat geendet: Die Saison in der Fußball-Bezirksliga Vorderpfalz verlief nicht so, wie sich dies Spieler und Verantwortliche des VfB Haßloch vorgestellt hatten. Doch in den letzten 90 Minuten der Spielzeit kann alles gut werden. Haßlocher Gastgeber ist der BSC Oppau (Sonntag, 15 Uhr).

Denkt Frank Lieberknecht an das 1:1 gegen den TuS Schaidt zurück, schwillt ihm noch immer die Zornesader. Es ist die Leistung des Unparteiischen, die den Trainer des VfB Haßloch in Rage versetzt. Schließlich habe der Mann mit der Pfeife ein reguläres Tor von Tobias Schlegel nicht anerkannt, Schlegel und Sebastian Pelgen wegen „Allerweltsfouls“ mit Gelb-Roten Karten des Feldes verwiesen, die Gelb-Schwarzen also massiv benachteiligt. „In Gleichzahl hätten wir den Punch gesetzt, da bin ich mir sicher“, sagt Lieberknecht, „so müssen wir froh sein, dass wir diesen einen Punkt haben.“ Dieser eine Punkt könnte in der Endabrechnung gülden schimmern. Denn mit diesem einen Punkt schob sich der VfB an Rot-Weiss Seebach vorbei auf Platz zwölf. Und Platz zwölf ist gleichbedeutend mit dem Klassenverbleib. Der VfB Haßloch muss also „nur“ noch gewinnen – und alles ist gut. Allerdings ist der Kontrahent kein Kleinkaliber. Mit 59 Punkten belegt der BSC Oppau Platz drei der Tabelle, Stürmer Gianluca Ferraro mit 28 Toren Platz eins der Torschützenliste. „Wenn wir eine so starke Defensivleistung bringen wie gegen Schaidt und unsere Konter setzen, werden wir dort bestehen“, sagt Lieberknecht, „wir haben es in der eigenen Hand.“ Jedoch wird Abwehrchef Dennis O’Hagan wegen einer Verletzung an der Halswirbelsäule fehlen. Das erfordert Umbaumaßnahmen, von denen man nicht weiß, ob sie Erfolg zeitigen. Neben Seebach (30 Punkte) und Haßloch (31) müssen auch der ESV Ludwigshafen (31) und der SV Altdorf-Böbingen (32) um den Verbleib in der Liga bangen. Seebach und Altdorf treffen direkt aufeinander, Ludwigshafen gastiert beim abgestiegenen VfL Neuhofen. „Wenn man diese Konstellation sieht, ist alles denkbar“, sagt Torwart Benjamin Berger. „Doch wenn wir drei Punkte holen, sind wir eh raus, dann sind die anderen egal. Das muss unser Ziel sein.“ Aus den vergangenen drei Spielen holte der VfB sieben Punkte, der Trend stimmt. „Wir können es eigenständig schaffen“, sagt Berger. Der 28 Jahre alte Torhüter, tätig in der Innovationsabteilung des Wirtschaftsministeriums in Mainz, bestreitet am Sonntag sein vorerst letztes Spiel für den VfB Haßloch. Berger schließt sich dem Landesligisten FC Speyer 09 an. Ein komisches Gefühl? „Es ist ein Einschnitt, weil man Leute, mit denen man lange zusammen war, nicht mehr so häufig sieht“, sagt Berger. „Der Rest wird meine Gedanken im Nachhinein beeinflussen. Für das Spiel selbst ist das ohne Bedeutung.“ Berger freut sich auf seine neue Aufgabe. „Der FC 09 ist ein ambitionierter Landesligist. Das ist eine große sportliche Herausforderung“, sagt er. Der Zeitpunkt ist für ihn der richtige. „Ich werde bald 29. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich so eine Chance danach noch einmal bieten würde ...“ Am Sonntag muss Berger letztmals den Haßlocher Kasten sauber halten. Das wird schwer genug. (aboe)

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