Neustadt Ein junger Gegner

Niederkirchen. Die Favoritenrolle ist klar vergeben in der zweiten Runde um den DFB-Pokal der Fußballerinnen zwischen den beiden Frauen-Zweitligisten 1. FC Saarbrücken und dem 1. FFC Niederkirchen (Sonntag, 14 Uhr): „Saarbrücken“, betont FFC-Trainer Goran Barisic.

Selbst Winfried Klein, Coach des Tabellenfünften, bestätigt: „Wenn man die Historie der letzten Monate und Jahre sieht, sind wir Favorit.“ Er betont aber, dass „wir grundsätzlich jeden Punkt hart erkämpfen müssen“. Sein Team hat sich im Vergleich zur vorherigen Saison noch weiter verjüngt. Der Altersschnitt liegt jetzt bei „19 plus“. Klein lobt hierbei die Kooperation mit der Eliteschule des Fußballs, dem Gymnasium am Rotenbühl in Saarbrücken: „Fast 60 Prozent meiner Spielerinnen gehen dort hin.“ Die schulische und berufliche Ausbildung habe beim FCS Vorrang vor Fußball. Was sportlichen Erfolg nicht ausschließt: Im Bundeswettbewerb „Jugend trainiert für Olympia“ haben die Mädchen des Jahrgangs 1998 Platz zwei belegt. „Insgesamt 100 bis 120 Kids kicken bei uns“, verweist Klein auf erfolgreiche Jugendarbeit. Neben der Zweitliga-Mannschaft gibt es ein Frauenteam in der Regionalliga sowie B-Juniorinnen in der Bundesliga und C- sowie D-Juniorinnen-Teams bis hinunter zu den Minis. Trotz der Favoritenrolle geht Klein aber gegen die Pfälzerinnen von einem Kampfspiel aus. Nach der unglücklichen FFC-Niederlage in Köln habe ihm der Kölner Cheftrainer Willi Breuer gesagt, dass Niederkirchen stark gespielt habe. Doch plagen Niederkirchen Personalsorgen. Für die am Knie verletzte Torfrau Josephine Rothmann kehrt wieder Ramona Emig zwischen die Pfosten zurück. Sie ist erst ab Oktober weg zum Studium. „Wir brauchen unbedingt noch jemanden im Tor“, sagt Barisic. „Wir haben die Hoffnung, dass eine Torhüterin aus dem Ausland zurück nach Deutschland kommt.“ Mittelfeldspielerin Silvana Arcangioli hat sich vor zwei Wochen eine Gehirnerschütterung zugezogen. Immerhin rechnet Barisic mit der Rückkehr von Angreiferin Nadine Fols. „Ihr Mittelfuß ist nicht gebrochen, nur stark geprellt“, sagt der Trainer. Auch er will eine Runde weiterkommen. „Ich würde gerne mal mit Niederkirchen in die dritte Runde einziehen und dann gegen eine Mannschaft wie Wolfsburg oder Bayern spielen“, sagt Barisic und träumt davon, wie toll es wäre, „mal vor 1000 Leuten in Niederkirchen zu spielen“. Einige Saarbrückenerinnen wissen, wie das ist. „Ich habe noch Spielerinnen im Team, die 2008 im DFB-Pokalfinale waren“, erzählt Klein. „Die kriegen heute noch feuchte Augen, wenn sie davon erzählen.“ (sab)

x