Hassloch Ehrenamtstag: Viel Spaß und großes Publikum
Die Haßlocher Landfrauen wissen, dass man beim Bummel entlang der vielen Stände, die zum landesweiten Ehrenamtstag am Sonntag im Haßlocher Ortszentrum aufgebaut waren, einige Broschüren mitnimmt und kleine Präsente bekommt. Wenn man dann beladen am Stand der Landfrauen ankommt, bekommt man von Andrea Jung, Ute Merz und Rose Reher eine faltbare Tasche, in die alles passt, was man so eingesammelt hat. Und dazu noch Informationen über die Landfrauen, „die nicht nur Kuchen backen“.
Der Kreisbeigeordnete Timo Jordan hatte vorgesorgt, er hatte eine Tasche dabei. Und er konnte sie gebrauchen: Am Stand der Seniorenbeiräte von Haßloch, dem Kreis und dem Land drehte er mit viel Schwung das Glücksrad und gewann so eine Eulenfigur zum Aufhängen. Ab mit ihr in die Tasche. „Die Leute kommen zum Glücksrad, und dann können wir sie über unsere Arbeit informieren“, so Heinz Löwer, Aktiver des Haßlocher Seniorenbeirats.
Salztütchen als Eisbrecher
Auf kleine Salztütchen als Eisbrecher setzten die Mitarbeiter des bischöflichen Ordinariats Speyer, die für das kirchliche Ehrenamt warben. „Das ist sehr vielfältig“, sagte Thomas Kiefer, Hauptabteilungsleiter Seelsorge, und wies auf Grafiken hin. Dort war dargestellt, wie man sich in der katholischen Kirche engagieren kann. „Schau, da ist wieder ein Glücksrad“, sagte ein Mann zu seinem kleinen Sohn, dem es offensichtlich langweilig war. Es war die Selbsthilfegruppe Selbstständigkeitshilfe bei Teilleistungsschwäche, die mit einem Glücksrad und Luftballonen auf sich aufmerksam machte. „Viele wissen nicht, was das ist, und welche Auswirkungen eine Teilleistungsschwäche hat“, so die Aktiven.
Aber was haben eigentlich Karotten mit dem Betreuungsnetzwerk Rheinland-Pfalz zu tun? Diese Frage stellten Besucher sich angesichts von zwei Körben voller Karotten an dem Stand. Die Erklärung: „Karotten sind gut für die Augen und bei Themen, wie Vorsorgevollmacht oder ehrenamtliche Betreuung, soll man die Augen aufmachen und sich darum kümmern.“
Claudia Hufnagel von der Alzheimer Gesellschaft Ludwigshafen berichtete, dass viele Gäste lieber einen Bogen um den Stand machten. Alzheimer und Demenz seien Themen, mit denen viele sich nicht gern beschäftigten. Die Alzheimer-Gesellschaft bemühe sich zu vermitteln, wie wichtig das sei.
Briefkarten und Holzfiguren
Beim Förderverein Ruanda – Land der 1000 Hügel konnten die Besucher geflochtene Körbe, Briefkarten und Holzfiguren aus Ruanda kaufen. „Der Erlös ist für Projekte in Ruanda, wir wissen genau, was mit dem Geld gemacht wird“, so Ruth und Wolfgang Schulte. Etwas ausprobieren konnten die Gäste am Stand des Blauen Kreuzes: eine sogenannte Rauschbrille aufsetzen, durch die der Zustand eines Betrunkenen simuliert wird, und dann versuchen, gerade über eine Linie zu laufen. „Das schafft keiner “, so die Aktiven.
Zentrum des Geschehens war der Jahnplatz. Auf einem Soccerfeld des 1. FC 08 Haßloch tobten sich ein paar Jungs aus, auf Matten wurde Karate und Judo trainiert, ein Mädchen schwang den Tennisschläger, Kinder vergnügten sich auf der Hüpfburg. Am Rande bereiteten sich Tänzerinnen in schicken Kostümen auf ihren Auftritt auf der Bühne vor. Dort wurde ein vielfältiges Programm geboten. Balletttänzerinnen, Sänger, junge Musiker, Hip-Hopper traten auf, dazwischen standen Gesprächsrunden über das Ehrenamt auf dem Programm. Durchgehend waren fast alle Plätze vor der Bühne besetzt, und am Stand der Donaudeutschen Landsmannschaft standen die Hungrigen Schlange.
Aktion angesagt
Der Jahnplatz war auch der Übergang vom Marktplatz Ehrenamt zur Blaulichtmeile. Hier war vor allem Aktion angesagt. Christian Betzel, stellvertretender Leiter der Haßlocher Feuerwehr, war beeindruckt von der siebenjährigen Anna. Sie hatte in luftiger Höhe an der Drehleiter hängend beim Kistenstapeln 15 Kisten aufeinander gestellt. Angst habe sie nicht gehabt in der Luft. „Das war echt gut“, lobte Betzel. Wer nicht so unerschrocken war, konnte bei der Jugendfeuerwehr mit einem kräftigen Wasserstrahl ein Häuschen „löschen“.
An einer Puppe führte Nihad Taha am Stand der Malteser Schifferstadt Wiederbelebungsmaßnahmen vor. „Das Interesse ist da“, so Taha über die Resonanz. „Wir wollen vor allem Kindern Angst vor dem Rettungswagen nehmen“, sagte Simon Lickteig, Bereitschaftsleiter bei den Johannitern Speyer. Wenn eine große Playmobilfigur auf der vollelektrischen Krankentrage hoch und herunter gefahren werde, sehe das gleich nicht mehr so schlimm aus. Was bei den Kindern gut ankam, war das Probesitzen auf großen Motorrädern, unter anderem bei den Johannitern.
Bei der Verkehrswacht waren die meisten, die aus einem Auto kletterten, ziemlich blass. Denn das Fahrzeug hatte sich vorher gedreht und stand nun auf dem Kopf. „So ist es bei einem Unfall“, erklärten die Mitarbeiter der Verkehrswacht.